Der Kochboxenversender Hellofresh verschiebt seine Hauptversammlung wegen der Corona-Pandemie. Die Aktionäre sollten eigentlich am 28. April zusammenkommen, doch der MDAX-Konzern hat den Termin am Dienstag abgesagt. Vorschriften des Berliner Senats in der Viruskrise machten dies nötig, teilte das Unternehmen mit. Hellofresh will das Treffen bis Ende Juni nachholen. Infolge der Pandemie sagen immer mehr Konzerne ihre Hauptversammlung ab und halten sie entweder virtuell ab oder verschieben sie.
Die Aktie war im Zuge der Corona-Krise vor Kurzem auf ein neues Rekordhoch bei 32,94 Euro gestiegen. Beflügelt wurde das Papier von den Ende März veröffentlichten Vorabzahlen zum ersten Quartal. Sowohl Umsatz als auch der Betriebsgewinn sollen über den Markterwartungen liegen. Demnach sollen sich die Erlöse auf 685 bis 710 Millionen Euro belaufen, im Mittel also um zwei Drittel höher ausfallen als ein Jahr zuvor. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) wird bei 55 Millionen Euro bis 75 Millionen erwartet, ein Jahr zuvor stand hier noch ein Minus von 26 Millionen Euro. Die Bekanntgabe der genauen Zahlen ist für den 5. Mai geplant.
Dass der Kochboxenlieferant zu den Profiteuren der Corona-Krise gehört, sollte nicht überraschen, sind sich zahlreiche Analysten wie etwa die von Morgan Stanley, JPMorgan oder Barclays einig. Das Ausmaß allerdings, in dem HelloFresh im ersten Quartal die Erwartungen übertroffen habe, zeuge von einer prinzipiell starken Geschäftsdynamik, urteilte Alvira Rao, Expertin bei der Bank Barclays.
Zuletzt ist die Aktie von HelloFresh allerdings auf Konsolidierungskurs gegangen. Der Wert ist aber nach wie vor der beste Titel im MDAX seit dem Jahreswechsel. Auf Platz zwei und drei folgen die Aktien von Qiagen und Teamviewer. Näheres zur Aktie von HelloFresh lesen Sie auch in der aktuellen Ausgabe 16/2020 des AKTIONÄR, die Sie hier herunterladen können.
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(Mit Material von dpa-AFX)
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