Die endgültigen Zahlen von HeidelbergCement zeigen die schweren Folgen der Corona-Pandemie. Unter dem Strich musste der Baustoffehersteller von April bis Juni einen Milliardenverlust hinnehmen. Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit traut sich das Management zudem weiter keine Prognose zu. An der Börse kommt das nicht gut an, die Aktie gibt nach.
Im zweiten Quartal betrug das Minus bei HeidelbergCement vor allem wegen der hohen Abschreibungen 3,03 Milliarden Euro. Im Vorjahr lag der Überschuss noch bei 290 Millionen Euro. Immerhin: Bereinigt um Sondereffekte lag der Gewinn mit 427 Millionen auf dem Niveau des Vorjahres.
Dennoch belastete die Krise das operative Geschäft massiv. Der Umsatz ging um zwölf Prozent auf 4,3 Milliarden Euro zurück, die Absatzmengen sanken um zehn bis 15 Prozent. Das Sparprogramm sorgte dafür, dass der Rückgang beim operativen Ergebnis mit fünf Prozent verhältnismäßig gering ausfiel. Hohe Cashflows sorgten zudem dafür, dass die Nettoverschuldung im ersten Halbjahr um 1,4 Milliarden auf knapp neun Milliarden Euro reduziert werden konnte.
„In einem beispiellos herausfordernden Umfeld haben wir uns im ersten Halbjahr 2020 sehr gut geschlagen“, sagte Vorstandschef Dominik von Achten. Zudem sei man „solide in das dritte Quartal gestartet“. Eine Prognose für das Gesamtjahr gibt von Achten aber weiter nicht. Eine weitere Infektionswelle mit Auswirkungen auf die Baubranche könne jederzeit kommen.
Der Fokus bei HeidelbergCement liegt weiter auf Kosteneinsparungen und dem Erhalt der Liquidität. Der hohe Nettoverlust und die weiterhin fehlende Prognose kommen an der Börse zwar nicht gut an. Zumindest die Bereinigung der Bilanz sollte aber der richtige Schritt sein. Sofern es nicht zu einem erneuten Lockdown kommt, dürfte sich das Geschäft weiter erholen. Anleger bleiben dabei.
DER AKTIONÄR setzt im Buffett-Depot ebenfalls weiter auf steigende Kurse. Die Position liegt hier seit dem Kauf im März bereits rund 40 Prozent im Plus.