Die Baufirma HeidelbergCement setzt im Zuge der Corona-Pandemie den Wert ihrer Besitztümer um 3,4 Milliarden Euro herab. Das betreffe überwiegend Vermögenswerte in Westeuropa, teilte das DAX-Unternehmen am Montag nach Börsenschluss mit. Die Aktie fiel auf Tradegate mehr als drei Prozent auf zuletzt 46,51 Euro.
Das Unternehmen habe durch die Corona-Pandemie die Geschäftsaussichten aller lokalen Einheiten überprüft und in dem Zuge die Werthaltigkeit des Portfolios neu eingeschätzt. Weil die erwarteten Gewinne sinken, sinkt auch der Wert der Anlagen, geht aus der Mitteilung als wichtigster Grund für die Abschreibungen hervor. In Großbritannien bekommt das Unternehmen außerdem Gegenwind durch den Brexit. Und schließlich hat HeidelbergCement die Marktrisikoprämie erhöht – durch diesen bilanziellen Effekt sinkt der Wert der Vermögensgegenstände weiter.
Zu zwei Drittel betreffen die Abschreibungen das Portfolio, das HeidelbergCement 2007 durch den Kauf des britischen Baustoffherstellers Hanson bekommen hat. Ein Fünftel kommt durch den Zukauf von Italcementi im Jahr 2016.
Wie bei Abschreibungen üblich, drückt auch diese das Ergebnis, betrifft aber nicht den Cashflow. HeidelbergCement hatte im März wegen der Krise den Jahresausblick gestrichen.
Unterdessen erklärte das Unternehmen, die im Februar verkündeten Sparmaßnahmen dürften "bereits kurzfristig greifen" und damit die Belastung durch die Absatzrückgänge im zweiten Quartal 2020 zum Teil kompensieren.
Die Erholungsbewegung der Aktie von HeidelbergCement erfährt durch das heutige Minus eine deutliche Delle. Dennoch geht DER AKTIONÄR davon aus, dass das Schlimmste mittlerweile überstanden ist und auch bereits viel im Kurs eingepreist ist. Vorerst dürfte zwar das Ganze noch auf die Stimmung schlagen, langfristig dürfte sich das Papier aber weiter erholen können. Hierauf spekuliert DER AKTIONÄR auch im Schlag-den-Buffett-Depot.
(Mit Material von dpa-AFX)