Unterm Strich war es doch ein schwacher Börsen-Tag in den USA. Ein zwischenzeitlicher, breit angelegter Erholungsversuch verpuffte. Lediglich der Dow Jones Industrial konnte sich nach vier Verlusttagen in Folge ins Plus retten. Die Technologiewerte blieben angesichts der anhaltenden Furcht vor deutlich steigenden Zinsen auf Talfahrt.
Der Dow legte um 0,1 Prozent auf 29.239 Punkte zu. Für den S&P 500 ging es um 0,7 Prozent auf 3.589 Zähler nach unten. Dieses Börsenbarometer war zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit November 2020 abgerutscht. Der Nasdaq 100 büßte 1,2 Prozent auf 10.791 Punkte ein.
Uber und Lyft zählten zu den größten Verlierern und sackten um mehr als zehn beziehungsweise rund zwölf Prozent ab. Die Anteilscheine der Fahrdienstvermittler litten unter einem Vorschlag des US-Arbeitsministeriums, wonach diese ihre unabhängigen Auftragnehmer als Angestellte einstufen sollen.
Auch Aktien chinesischer Tech-Konzerne gerieten unter Druck. So büßten die der Suchmaschine Baidu 5,6 und jene des Online-Händlers Alibaba 4,9 Prozent ein. Über die Gründe hatte DER AKTIONÄR bereits gestern berichtet.
Amgen schnellte derweil an der Dow-Spitze um 5,7 Prozent in die Höhe. Die US-Bank Morgan Stanley sieht in der Biotech-Aktie eine defensive und mit neuen Produkten zugleich chancenreiche Anlage.
Unter den Nebenwerten fiel Dice Therapeutics mit einem Kurssprung um gut 62 Prozent auf. Das biopharmazeutische Unternehmen hatte angekündigt, das Schuppenflechte-Medikament DC-806 werde nach positiven Zwischendaten weiterentwickelt. Diese hätten eine gute Verträglichkeit und ein hervorragendes Sicherheitsprofil gezeigt.
Das bringen die nächsten Jahre
Ray Dalio, Gründer von Bridgewater Associates, dem größten Hedgefonds der Welt, sagte im Interview mit Marketwatch: „Ich befürchte, dass wir auf den Finanzmärkten in den nächsten fünf Jahren – ähnlich wie in den 1970er Jahren – von negativen oder schlechten realen Renditen lesen werden.“
Den Grund für seine Skepsis hatte er im Sommer bereits in einem ausführlichen Interview mit dem AKTIONÄR erläutert (siehe Beiträge im Artikel-Ende). Unter anderem rechnet Dalio damit, dass die Inflationsraten auch in den kommenden Jahren relativ hoch bleiben werden.
Von seinem berühmten Spruch „Cash is trash“ ist Dalio angesichts gestiegener Zinsen jüngst jedoch etwas abgerückt. Bargeld sei in der derzeitigen Situation weder besonders gut noch besonders schlecht, schrieb er auf Twitter. Das kurzfristige Zinsniveau ginge in Ordnung.
Dalio hat nach jahrelanger Übergangsphase vor einigen Tagen die Kontrolle über Bridgewater an die nächste Generation übertragen. Künftig will der 73-Jährige nur noch beratend tätig sein.
(mit Material von dpa-AFX)