Der amerikanische Pharma-Konzern Moderna kann einen weiteren Erfolg verbuchen. Ein kombinierter Dual-Varianten-Booster mit der Beta-Variante wirkt laut einer Studie effektiver gegenüber Omicron als der aktuelle Impfstoff. Doch Impfstoff-Aktien stehen derzeit nicht in der Gunst der Anleger. Auch eine Meldung von Johnson & Johnson verdirbt die Laune.
Ein weiter entwickelter Corona-Impfstoff von Moderna hat in einer Studie vielversprechende Ergebnisse erzielt. Das bivalente Booster-Vakzin, das also sowohl auf die Beta-Variante als auch auf das ursprüngliche Coronavirus abzielt, habe eine bessere Immunantwort gegen eine Reihe von Virusvarianten einschließlich Omikron erzielt, teilte Moderna mit. Der Impfstoff habe höhere neutralisierende Antikörpertiter gegen die Omikron-Variante erzeugt als die Auffrischimpfung des derzeit verwendeten Impfstoffs.
Bivalente Impfstoffe immunisieren gegen zwei Krankheitserreger oder zwei Erreger-Typen. Moderna plane aber nicht direkt, die Zulassung des bivalenten Impfstoffes, einschließlich der Beta-Variante, zu beantragen, erklärte Jacqueline Miller, eine führende Moderna-Wissenschaftlerin, laut Reuters. Die Daten würden aber an die US-Gesundheitsbehörde FDA übermittelt, um die Grundlage für einen zukünftigen bivalenten Impfstoffkandidaten zu legen, der die Omikron-Variante als Ziel enthält.
Müller sagte, dass Moderna mit der Produktion von 'mRNA 1273.211' schon vor den Ergebnissen begonnen habe, um für den Herbst gewappnet zu sein. "Unsere Überzeugung ist, dass das Bivalent, basierend auf den Daten, die wir bereits beobachtet haben, ... die beste Hoffnung auf einen längeren und dauerhafteren Schutz bietet."
Die Moderna-Aktie gibt an der Wall Street am Dienstag dennoch nach. In der vorletzten Handelsstunde beträgt der Kursabschlag gut drei Prozent auf 149,89 Dollar und kämpft damit einmal mehr mit der 50-Tage-Linie.
Die Aktien der einstigen Corona-Profiteure gehören am Dienstag zu den größeren Verlierern. Auch die Anteile des Corona-Impfstoff-Pioniers BioNTech sowie Novavax stehen kräftig unter Druck. Pharma-Riese Johnson & Johnson hatte am Mittag seine Absatzprognose für das laufende gekappt und war vorbörslich unter Druck geraten. Weil der Konsumgüter- und Pharmakonzern jedoch beim Gewinn pro Aktie im vergangenen Quartal die Erwartungen übertroffen hatte, greifen Börsianer bei J&J heute zu.
Das Unternehmen bleibe eine sichere Bank in der Gesundheitsbranche und eine Anhebung der Dividende bringe Anlegern weiter vorhersagbare Erträge, sagte ein Händler.
Impfstoff-Aktien gehören bei schwindenden Corona-Maßnahmen derzeit nicht zu den Lieblingen der Anleger. Selbst positive News zu einem wirksamen Kombi-Impfstoff prallen am Markt ab. DER AKTIONÄR bleibt indes zuversichtlich und bevorzugt im Pharma-Sektor insbesondere die BioNTech-Aktie.
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