Die Aktie von BioNTech beißt sich weiterhin am Widerstand, resultierend aus den Februar- und Märzhochs, die Zähne aus. Damit kann auch weiterhin das im Januar aufgerissene Gap nicht geschlossen werden. Am Montag startete das Papier denkbar schlecht in die Woche. Die Aktie ging mit einem Minus von fast neun Prozent aus dem US-Handel.
Während der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach weiterhin warnt und sogar von einer möglichen „Killer-Variante“ und einer erneuten Maskenpflicht im Herbst spricht, werden weltweit die Corona-Maßnahmen mit Ausnahme von China weiter zurückgefahren.
So hat ein US-Gericht jüngst die Maskenpflicht in Verkehrsmitteln gekippt. Die Maskenpflicht in öffentlichen US-Verkehrsmitteln und Flugzeugen wird nun vorerst nicht durchgesetzt. Die nationale Gesundheitsbehörde CDC habe mit der entsprechenden Verfügung ihre Befugnisse überschritten, hieß es in der am Montag veröffentlichten Entscheidung der Richterin aus dem Bundesstaat Florida.
Neben dem Rückfahren der Maßnahmen belasten die Aktie von BioNTech zudem immer mehr bekanntwerdende Fälle von Nebenwirkungen des Corona-Impfstoffs. Zudem warnen Experten vor zu häufigem Boostern. Andreas Radbruch, Leiter des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums und Professor für Experimentelle Rheumatologie an der Charité in Berling, ist einer von diesen. In einem Interview mit der Welt ging der Immunologe vor allem darauf ein, was die Impfstoffe mit dem menschelichen Immunsystem machen und weshalb es inbesondere bei dreifach Geimpften immer wieder zu Symptomen kommen kann, die jenen ähneln, die bei Long-Covid beschrieben werden.
Lauterbach setzt hingegen weiterhin auf Boostern. Er will mit Impfstoff-Bestellungen im großen Stil Corona-Wellen im Herbst bekämpfen. Dabei will er auf Omikron-Varianten angepasste Impfstoffe setzen.
Die Nachfrage nach den Impfstoffen von BioNTech dürfte also weiter bestehen bleiben. Die mittlerweile mehr werden kritischen Stimmen zeigen aber auch, dass BioNTech die Weiterentwicklung der Pipeline forcieren sollte. Kann das Unternehmen hier – insbesondere im Onkologie-Berich – mit positiven News aufwarten, dürfte die Aktie schnell wieder deutlich höher notieren.