Alphabet ist gelungen, was Amazon dieses Mal nicht zu leisten vermochte: Der Mutterkonzern des Suchmaschinenbetreibers Google hat mit seinen Zahlen zum zurückliegenden Quartal die Erwartungen des Marktes in positivem Sinne pulverisiert. Die Aktie des 800 Milliarden Dollar schweren Unternehmens legt im nachbörslichen Handel deutlich zu.
Während Amazon mit seinen Quartalszahlen für eher lange Gesichter sorgt, übertrifft der Google-Mutterkonzern Alphabet mit seinen Werten für das vergangene Quartal die Erwartungen der Börsianer. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 19 Prozent auf 38,9 Milliarden Dollar, die Analysten hatten im Schnitt nur mit 38,1 Milliarden gerechnet. Der Quartalsgewinn erreichte rund 9,95 Milliarden Dollar, wie Alphabet nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Ein Vergleich mit dem Vorjahresquartal ist hier schwierig: Damals hatte eine milliardenschwere Wettbewerbsstrafe der EU-Kommission den Gewinn auf 3,2 Milliarden Dollar gedrückt.
Die Alphabet-Aktie legte nach den Zahlen im nachbörslichen Handel zeitweise um fast zehn Prozent zu.
Nach wie vor machen die Werbeerlöse von Google den Großteil des Geschäfts von Alphabet aus - sie stiegen im Jahresvergleich von 28 auf 32,6 Milliarden Dollar.
Die anderen Alphabet-Bereiche wie selbstfahrende Autos der Firma Waymo oder Entwickler von Ballons zur Internet-Versorgung mit dem Namen Loon erzielten einen Umsatz von 162 Millionen Dollar. Zugleich verschlangen sie wieder mehr Geld: Ihr operativer Verlust stieg von 732 auf 989 Millionen Dollar. Alphabet hatte auch unter dem Druck von Investoren versucht, bei einigen der Firmen auf die Kostenbremse zu treten.
Es ist bei weitem (noch) nicht alles Gold, was glänzt: Die sonstigen Bereiche von Alphabet verbrennen immer mehr Geld. Dennoch: Anleger honorieren auch hier das damit verbundene Potenzial für die Zukunft. In Summe jedenfalls – und darauf kommt es an – hat die Google-Mutter Alphabet im zurückliegenden Quartal mehr verdient als vom Markt erwartet wurde.
Mit Material von dpa-AFX