Die Automobilbranche steht von vielen Seiten unter Druck: Die steigenden Zinsen erschweren die Finanzierung von Autos, die Inflation senkt die Kaufkraft der Kunden und zu allem Überfluss macht die Konkurrenz aus China massiv Druck. Goldman Sachs bleibt für den Sektor dennoch optimistisch und nennt einen Favoriten.
Zur allgemeinen Lage von Europas Autobauern äußerte sich die US-Bank in einer am Montag veröffentlichten Branchenstudie verhalten optimistisch. Es sei die generelle Auffassung von Anlegern, dass die europäische Automobilindustrie vor einer Phase gedämpfter Absatz- und Preisentwicklungen stehe, so Analyst George Galliers. Er gehe jedoch konstruktiver an den Sektor heran. Die stärkere Geschäftsentwicklung bei den Autobauern könnte sich fortsetzen und sollte belohnt werden.
In den letzten Jahren vermeldeten die europäischen Autobauer trotz rückgängiger Absätze wiederholt Rekordgewinne. Diese waren vor allem auf die Teileknappheit und das daraus resultierende verknappte Angebot infolge von Corona und dem Ukraine-Krieg zurück zu führen.
Zuletzt entspannte sich die Lage allerdings wieder und gleichzeitig wächst der Druck aus China. Goldman-Analyst Galliers glaubt allerdings weiter an die Branche und dabei insbesondere an Mercedes-Benz. Für die Stuttgarter senkte der Experte sein Kursziel zwar um zwei Euro, sieht mit 97 Euro allerdings immer noch reichlich Luft (circa 45 Prozent) nach oben. Die Aktie bleibt auch weiterhin auf der "Conviction Buy List" der US-Bank.
Auch Mercedes dürfte die wachsende Konkurrenz zu spüren bekommen. Im wichtigen Markt China derweil dürfte der Druck durch einheimische Autobauer ansteigen. Allerdings sind die Stuttgarter aufgrund der Luxus-Strategie weniger anfällig als etwa VW.
Die Aktie hat zuletzt deutlich korrigiert. Von 75,60 Euro ging es bis auf 64,68 Euro nach unten. Der Support bei 66,90 Euro hat nicht gehalten. Dieser hatte sich in der Vergangenheit stets als gute Trading-Chance auf einen Rebound dargestellt. Die nächste Unterstützung bei 64,75 Euro wurde dagegen schnell wieder zurückerobert und dürfte demnächst als Richtungsweiser fungieren. Erst sobald die Aktie die wichtige 200-Tage-Linie bei 69,65 Euro nimmt, hellt sich die Stimmung wieder deutlich auf. Anleger bleiben investiert.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.
Aktien der Mercedes-Benz befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.