Goldanleger haben es weiter nicht leicht. Der Anstieg bis Mitte Januar hat sich als Bullenfalle erwiesen. Die Äußerungen der Fed, die der Markt dahin deutet, dass die Zinsen im März steigen sollen, sorgten für einen Rutsch, der den Goldpreis zurück in den Bereich von 1.780 Dollar führte. Erst dort konnten die Bullen eine Gegenbewegung einläuten.
„Was wir aktuell sehen ist schlicht eine technische Gegenbewegung auf die doch deutlichen Verluste der vorangegangenen Tage“, sagt Markus Bußler. Ob sich aus hieraus wirklich eine neue Aufwärtsbewegung entwickle, sei mehr als ungewisse. Es gebe einiges, was dagegenspreche. Die Zeit vor einem ersten Zinsschritt sei selten eine gute Zeit für den Goldpreis gewesen. „Das Problem ist, dass die Fed selbst keine Prognose abgebe, wie viele Zinsschritte sie durchführen will“, sagt Markus Bußler. Das eröffne natürlich jede Menge Raum für Spekulationen. Aktuell preise der Markt fünf Zinsschritte im laufenden Jahr ein, die Bank of America ist mit sieben Zinsschritten nach vorne geprescht. Ähnlich hat sich auf JP Morgan CEO Jamie Dimon geäußert. Dazu kommt Gold jetzt auch noch in eine eher schwierige saisonale Phase. „Rund um die PDAC, die traditionell im März stattfindet, sind die Kurse regelmäßig unter Druck gekommen“, erinnert Bußler. Im laufenden Jahr findet die weltgrößte Minenmesse aufgrund von Corona zwar im Juni statt – das ändere aber nichts an der schwachen saisonalen Phase.
Die Minen konnten sich zwar ebenfalls erholen. Allerdings bleiben sie übergeordnet schwach. „Das Problem ist sicherlich, dass die Kosten im laufenden Jahr steigen werden.“ Deshalb sollten Anlager im Rahmen der Jahreszahlen, die bei den großen Produzenten im Februar veröffentlicht werden, einen genauen Blick auf die Kostenprognose werfen. Vor allem die gestiegenen Energiekosten dürften die Unternehmen belasten. Kostensteigerungen von fünf bis zehn Prozent seien durchaus möglich. Noch härter dürfte es für die Konzerne werden, die Minen bauen wollen. Hier dürfte die Inflation noch deutlicher durchschlagen.