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28.01.2022 Markus Bußler

Gold: Das ist stark, aber ...

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Gold

Die Woche geht zu Ende und Goldanleger werden sagen „zum Glück“. Das Edelmetall geriet nach der Sitzung der US-Notenbank unter Druck. Und das, obwohl Überraschungen ausgeblieben sind. Die Bullen mussten gestern die runde Marke von 1.800 Dollar preisgeben. Doch wie schon erwähnt ist der Bereich um 1.780 Dollar aus technischer Sicht weitaus wichtiger.

Mit Blick auf die Zahlen, die das World Gold Council veröffentlicht, überrascht es, dass der Goldpreis derart schwach tendiert. Die jährliche Goldnachfrage ist im vergangenen Jahr auf 4.021 Tonnen gestiegen und hat sich von den durch die COVID-19-Pandemie verursachten Verlusten im Jahr 2020 erholt. Die Nachfrage nach Gold ist im vierten Quartal 2021 auf 1.147 Tonnen gestiegen. Das ist laut dem World Gold Council der höchste Wert seit dem zweiten Quartal 2019 und entspricht einer Zunahme von fast 50 Prozent im Jahresvergleich.

Die Nachfrage nach Goldbarren und -münzen stieg um 31 Prozent auf ein 8-Jahres-Hoch von 1.180 Tonnen. Privatanleger suchten vor dem Hintergrund der steigenden Inflation und der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit infolge der Corona-Pandemie nach sicheren Anlagen. Für das Jahr 2021 zeigen die Daten des World Gold Council Abflüsse in Höhe von 173 Tonnen aus goldbesicherten ETFs. Eher taktisch handelnde Anleger haben zu Beginn des Jahres inmitten der COVID-19-Impfkampagnen ihre Absicherungen reduziert. Gleichzeitig haben steigende Zinssätze den Besitz von Gold verteuert.

Dennoch stellen diese Abflüsse nur einen Bruchteil der 2.200 Tonnen dar, die Gold-ETFs im Laufe der vergangenen fünf Jahre angesammelt haben – ein Beleg für die nach wie vor hohe Bedeutung von Goldanteilen in den Portfolios der Anleger.

Was die jährliche Verbrauchernachfrage betrifft, hat sich die Schmuckbranche erholt und erreicht mit 2.124 Tonnen erneut die Werte vor der Pandemie. Dazu hat auch ein starkes viertes Quartal beigetragen, in dem die Nachfrage den höchsten Stand seit dem zweiten Quartal 2013 erreichte – einem Zeitpunkt, zu dem der Goldpreis um 25 Prozent niedriger war als der durchschnittliche Vergleichspreis im Jahr 2021. Dies verdeutlicht noch einmal die starke Nachfrage im vergangenen Quartal.

Im zwölften Jahr in Folge sind die Zentralbanken als Nettokäufer von Gold aufgetreten. Sie haben ihre Bestände um 463 Tonnen erhöht – ein Anstieg um 82 Prozent im Vergleich zu 2020. Eine Reihe von Zentralbanken aus Schwellenländern und Industriestaaten haben ihre Goldreserven aufgestockt und für ein 30-Jahres-Hoch des globalen Bestands gesorgt.

Diese Zahlen verdeutlichen noch einmal, was wir an dieser Stelle schon öfter geschrieben haben. Bei der Preisbildung bei Gold dominiert der Terminmarkt. Der physische Markt ist dabei lediglich eine Komponente, die aber angesichts der Mengen an Papiergold, die gehandelt werden, eher untergeordnet zu betrachten ist.

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