Der Goldpreis macht auch zum Jahresausklang das, was er die meiste Zeit über getan hat in diesem Jahr: Er pendelt um die Marke von 1.800 Dollar. „Am Ende verliert Gold rund sechs Prozent auf Jahressicht“, sagt Markus Bußler. Allerdings sei es keineswegs so, dass die Ankündigung der Notenbank, die Geldpolitik straffen zu wollen, zu einem Abverkauf geführt hat. „Das Problem sind aber sicherlich die Minen, die im laufenden Jahr auf ganzer Linie enttäuscht haben.“
Ein Blick auf die Aktien der beiden großen Goldproduzenten Newmont und Barrick Gold macht die schwache Jahresperformance deutlich. „Fundamental ist das Ganze schwer zu erklären“, sagt Markus Bußler. Beide Konzernen produzieren so viel Cashflow wie noch nie zuvor in ihrer Geschichte. Dazu kämen hohe Dividenden und im Fall von Newmont sogar ein Aktienrückkaufprogramm. „Doch aktuell ist das Interesse an Minenaktien derart gering, dass die Aktien in einen Abwärtsstrudel geraten sind. „Bei den kleineren Werten hat sich in den vergangenen Wochen größtenteils auch noch das Tax-loss-selling negativ bemerkbar gemacht.“ Allerdings sollte das nun enden. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Minen vor allem zum Jahresanfang gut performen.
Ein Wechselbad der Gefühle erlebten die Aktionäre von Pan American Silver. Zunächst erlaubte die argentinische Provinz, in der das riesige Navidad-Silberprojekt liegt, wieder den Bau von Tagebauprojekten, nur um wenige Zeit später eine Kehrtwende zu machen und das neue Gesetz wieder zu kippen. Es gab Proteste der Bevölkerung gegen den Bergbau. Einen wahren Kursrutsch erlebten die Aktionäre von Argonaut Gold. Die Baukosten für die neue Magino-Mine in Kanada sprangen von 510 auf 800 Millionen Dollar nach oben. Der CEO nahm seinen Hut und die Aktionäre müssen nun mit einer weiteren Verwässerung rechnen, da der Konzern vermutlich mehr Geld auf dem Kapitalmarkt aufnehmen muss.