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Geschichte wiederholt sich nicht, aber manchmal reimt sie sich eben. Es war im Jahr 2015, da zitterte der Goldpreis vor einem neuen Zinserhöhungszyklus in den USA. Der Goldpreis präsentierte sich schwach, erreicht im Dezember praktisch mit der entscheidenden Sitzung der US-Notenbank sein Tief bei 1.050 Dollar. Die Fed hob die Zinsen an – der Goldpreis startete eine Rallye. Fast 30 Prozent ging es bis in den Sommer 2016 hinein nach oben. Die Ängste vor einer Zinsanhebung? Wie weggeblasen.
Sell the rumor, buy the fact – so war es auch dieses Mal. Tapering, gar Zinsanhebungen im kommenden Jahr. Der Markt zitterte, Gold wurde nach unten durchgereicht. Doch kaum hatte der Markt Gewissheit – bis März soll das Anleiheprogramm beendet sein, die Fed stellt drei Zinsanhebungen in Aussicht – drehte der Goldpreis ins Plus. Und dieser Trendwechsel wurde gestern dann mit einem eindrucksvollen Tag bestätigt. Aktuell hat der Goldpreis sogar die vor allem psychologisch wichtige Marke bei 1.800 Dollar wieder überwunden. Nach oben sind noch ein paar Widerstände zu überwinden: 1.835 Dollar, eigentlich schon aus dem Markt genommen, wird nach dem Rutsch in den vergangenen Wochen erneut zu einer Bewährungsprobe für die Bullen. Und dann natürlich das Novemberhoch bei rund 1.865 Dollar.
Zwei gute Tage machen sicherlich noch keinen nachhaltigen Trendwechsel. Doch das Sentiment bessert sich. Besonders erfreulich war gestern die Bewegung bei den Minenaktien, die mit 5 Prozent (gemessen am GDX) im Plus schließen konnten. Für die Bullen gibt es noch eine Menge Arbeit zu erledigen. Ein Anfang ist gemacht. Etwaige Positionen haben jetzt mit dem Pre-Fed-Entscheid-Tief eine gute Chance, eng abgesichert zu werden. Der junge Aufwärtstrend steht noch auf wackeligen Füßen. Aber das Chance/Risiko-Verhältnis erscheint auf diesem Niveau sehr aussichtsreich.
