Aktien von Freenet gehören im laufenden Jahr mit einem Minus von rund 40 Prozent zu den Top-Verlieren im TecDAX. Die jüngsten Zahlen konnten keine frischen Impulse liefern. Im Gegenteil: Analysten senkten im Anschluss reihenweise den Daumen.
Die Q3-Zahlen und der Ausblick von Freenet kamen am Mark nicht wirklich gut an. Die Credit Suisse hat die Aktie von ihrer "Top Pick"-Liste gestrichen. Begründet wurde dies mit der nachlassenden operativen Dynamik des Mobilfunkanbieters und Medienkonzerns. Aus Sicht von Goldman Sachs verfehlten der bereinigte Kernumsatz und das operative Ergebnis leicht die Erwartungen. Die Experten verwiesen darauf, dass die TV- und Mediensparte die Erwartungen deutlich verfehlt habe. Außerdem verunsicherte die Tatsache, dass der Konzern bei seinem TV-Angebot "Freenet TV" eine Anpassung bei der Berechnung der Abonnentenzahl vornahm. Das dritte Quartal habe die Erwartungen verfehlt - vor allem wegen des Verkaufs von Übertragungskapazitäten im Radiogeschäft, heißt es bei der UBS.
Insgesamt wird deutlich, dass in den Augen der Analysten die Wachstumsfantasien bei Freenet abhanden gekommen sind. Die Quittung sind Verkaufsaufträge von Seiten institutioneller Investoren. Im aktuell angeschlagenen Marktumfeld lassen sich gerade im Nebenwertebereich größere Verkaufspositionen kaum ohne zweistellige Kursverluste unterbringen. Dazu kommt die mitunter aggressive Vorgehensweise der Leerverkäufer, die in einem solchen Umfeld leichtes Spiel haben.
Selbst eine mit einem 2019er-KGV von 9 oder eine Dividendenrendite von knapp zehn Prozent können keine Schnäppchenjäger aus der Reserve locken. Auch die Charttechnik bietet keine Kaufanreize. Einzig die extrem überverkaufte Situation, macht eine technische Gegenbewegung immer wahrscheinlicher. Aber selbst die könnte dann wieder zum Abverkauf genutzt werden. Anleger bleiben daher vorerst an der Seitenlinie.