Nach Quartalszahlen und Nachrichten zur künftigen Struktur von Fresenius und Fresenius Medical Care (FMC) haben die Kurse der beiden Unternehmen am Mittwoch deutlich unterschiedlich reagiert. Mit einem Plus von rund zehn Prozent setzt sich das Papier von FMC an die DAX-Spitze, während die Aktie der Muttergesellschaft den letzten Platz im Leitindex einnimmt.
Mit Blick auf FMC schrieb Analyst Graham Doyle von der Bank UBS, die Prognosen für 2023 seien "nicht so schlecht wie einige Investoren erwartet hatten". Die für das Jahr 2025 in Aussicht gestellte Spanne für die Marge impliziere, dass die Schätzungen nun um ein Viertel steigen dürften, unterstelle man eine Marge von 12 Prozent. Einige Anleger dürften jedoch zur Vorsicht neigen und eher das untere Ende der Spanne von 10 bis 14 Prozent Marge zur Basis ihrer Annahmen machen, so Doyle.
Beim Gesundheits- und Klinikkonzern Fresenius heben die Experten am Morgen vor allem auf die Aussagen zur künftigen Konzernstruktur ab. Fresenius will die Dialysetochter FMC aus der Bilanz herausnehmen. Victoria Lambert von der Berenberg nannte diesen Schritt "ermutigend". Für einige Akteure am Markt könne das aber doch zu wenig sein, denn diese hätten auf eine Verringerung des Anteils an FMC gesetzt. Derzeit hält Fresenius knapp ein Drittel der FMC-Aktien.
Analyst David Adlington von JPMorgan monierte hingegen, das weitere Vorgehen mit dem Anteil an FMC nach der Dekonsolidierung sei unklar. Mit Blick auf die nachbörslichen Kursgewinne der Aktien am Vortag gab sich der Experte skeptisch: "Auf diesem Niveau würden wir den Aktien nicht mehr nachjagen". Zwar seien die Papiere vergleichsweise günstig, aber das operative Umfeld bleibe schwierig und die Bilanz angespannt.
DER AKTIONÄR sieht die Fresenius-Gruppe auf dem richtigen Weg. Langfristig ausgerichtete Anleger nutzen den Kursrücksetzer bei der Aktie des Mutterkonzerns zum Einstieg. Für die Anteile von FMC hat DER AKTIONÄR erst in seiner vergangenen Ausgabe 08/2023 eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Hier sollten Anleger nach dem heutigen Kurssprung an Bord bleiben.
(Mit Material von dpa-AFX)