Lange Zeit war es ruhig geworden um Facebooks Kryptoprojekt Libra. Regulatoren hatten schon früh starke Bedenken und äußerst heftige Kritik an der geplanten Kryptowährung geäußert. Am vergangenen Montag hatte ein Treffen in Basel stattgefunden, auf dem Vertreter von Libra sowie der 26 Notenbanken über die Zukunft des Projektes sprachen.
Libra. Dieser Name war noch im Juni in aller Munde. Hatte er doch für große Aufregung gesorgt. Die Vision: mit der hauseigenen Kryptowährung sollen grenzübergreifende Bezahlvorgänge deutlich effizienter und günstiger gestaltet werden. Bei Libra handelt es sich um einen sogenannten Stablecoin, das heißt er ist an einen Korb staatlicher Währungen gekoppelt und somit im Preis deutlich stabiler als beispielsweise der Bitcoin.
Widerstand der Währungshüter
Doch seit Bekanntwerden der Pläne wächst der Widerstand gegen das Projekt. Kritik kommt dabei vor allem aus den Reihen der Währungshüter. Diese sehen Libra überwiegend als einen Versuch, die nationale Währungssouveränität zu übergehen. Der französische Finanzminister Bruno Le Maire gab dem Projekt zuletzt eine klare Absage: „Unter den gegenwärtigen Bedingungen sollten wir die Entwicklung von Libra in der EU ablehnen.“
Auch Benoit Coeure, Direktoriumsmitglied der EZB, sprach von einer Reihe von Risiken, die Stablecoins mit sich bringen. „Die regulatorischen Hürden werden sehr hoch sein“, so Coeure auf einem Treffen mit Vertretern von Facebook und JP Morgan.
Dass Libra eine neue globale Währung sein soll, daraus macht Facebook kein Geheimnis: „Das Ökosystem bietet eine neue globale Währung – den Libra Coin“, heißt es im Whitepaper.
Das Projekt Libra steht auf wackeligen Beinen. Währungshüter weltweit fürchten eine starke private Konkurrenzwährung, die sich gänzlich jedweder Regulierung entzieht. So leicht dürfte das Projekt also nicht durchgewunken werden. Auch genießt Facebook seit dem Datenskandal im letzten Jahr nicht mehr das höchste Vertrauen der Kunden. DER AKTIONÄR meint, dass der Einstieg Facebooks in den Markt vor allem für steigende Popularität und Akzeptanz bei den Kryptowährungen sorgt. Was am Ende vom Projekt Libra übrig bleibt, ist dabei fraglich.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin, Facebook.
Autor Nicola Hahn hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.