Hat Dan McCrum, Journalist bei der Financial Times, irreführende Berichte veröffentlicht und damit Anleger der Wirecard AG geschädigt? Ein Aktionär des DAX-Konzerns will genau das in Erfahrung bringen und hat deswegen Anzeige gegen ihn erstattet. Vertreten wird er von Ehssan Khazaeli. DER AKTIONÄR Börsen.Briefing. sprach mit dem Juristen, der Licht ins Dunkel bringen will. Im Interview erklärt er, worum es im Ermittlungsverfahren geht und warum dieses die Wirecard AG und ihre Aktionäre noch ein Jahr beschäftigen könnte.
Beinahe täglich wird der Skandal um angebliche Bilanzmanipulationen bei der Wirecard AG und mehr noch um die Berichterstattung der Financial Times zu dem Fall um eine Windung reicher. Gestern war es eine Meldung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die für Gesprächsstoff sorgte und sorgt. Darin hieß es, der Staatsanwaltschaft läge die Anzeige eines Aktionärs vor. Heute sprach DER AKTIONÄR Börsen.Briefing. mit Ehssan Khazaeli. Der Berliner Jurist vertritt den Aktionär, der mit seiner Anzeige gegen FT-Redakteur Dan McCrum für Klarheit sorgen will.
Ehssan Khazaeli, Rechtsanwalt bei der Berliner Kanzlei "Werdermann | von Rüden", erklärt gegenüber AKTIONÄR Börsen.Briefing., worum es bei dem Ermittlungsverfahren vordergründig geht: "Uns geht es dabei vordergründig darum, bisher unbekannte mögliche Mittäter zu ermitteln." Hintermänner also, die an dem Crash der Wirecard-Aktie verdient haben könnten oder einen anderen Nutzen aus der aktuellen Situation ziehen.
Khazaeli bemängelt, die FT hätte Wirecard trotz ihrer massiven Vorwürfe zu wenig Zeit für eine Reaktion eingeräumt: "Trotz dieser massiven Vorwürfe wurde der Wirecard AG nur wenige Stunden zur Stellungnahme eingeräumt." Den Umstand, ein Londoner Banker sei vorab informiert, wann der erste Bericht in der FT erscheinen würde, bezeichnet er als "merkwürdig".
Im Gespräch mit AKTIONÄR Börsen.Briefing. erläutert der Jurist die Vorwürfe im Einzelnen, geht auf die Vergangenheit ein, in der Dan McCrum und die FT mit Berichten über Wirecard bereits einmal erheblichen Schaden anrichteten, und erklärt, warum das laufende Verfahren alle Parteien noch monatelange beschäftigen könnte.
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