Die Solarworld-Aktie gewinnt am Montag deutlich nach der Vorlage guter Halbjahreszahlen. Das Unternehmen steigerte den Absatz von Solarstrommodulen und Bausätzen um 32 Prozent auf 440 MW. Wie Solarworld weiter mitteilte, wuchs der Konzernumsatz gleichzeitig um 40 Prozent auf 320 Millionen Euro. In den USA konnte die Firma seine Absatzmenge verdoppeln.
Der operative Gewinn (EBIT) verbesserte sich auf -12 Millionen Euro (H1 2014 bereinigt: -19). Der Vorstand bestätigt seine Prognose für das Gesamtjahr 2015 mit einer Steigerung des Konzernumsatzes um mindestens 25 Prozent auf über 700 Millionen Euro. Dabei soll das EBIT (2014: -44 Mio) endlich ins Positive drehen.
Vorsicht Mindestpreise!
Es läuft wieder besser bei Solarworld. Doch es droht offenbar ein Ende der europäischen Marktabschottung durch Mindestpreise für China-Module. Solarexperte Wolfgang Hummel sagte: „Wir gehen davon aus, dass die Mindestpreise nicht zu halten sind und ab Dezember nicht mehr erhoben werden.“ Das wäre eine kleine Sensation. Bisher sind Solarmodule in Europa durch staatlichen Eingriff 20 Prozent teurerer als in China. Ändert sich das, könnte sich der deutsche Solarmarkt mehr als verdoppeln. Energie-Experte Gerard Reid plädiert auch für eine Marktöffnung, bleibt jedoch etwas vorsichtiger und sprach gegenüber dem AKTIONÄR von einer „50:50 Chance“.
Eine Marktöffnung wurde tendenziell die Margen für Solarworld im deutschen Markt (zuletzt 13 Prozent der Umsätze) drücken. Chancen bestehen hingegen für den Wechselrichter-Hersteller SMA Solar, sollte der Mindestpreis fallen und sich der Markt in Deutschland wieder verdoppeln. SMA erzielte zuletzt noch 12 Prozent Umsatz im Heimatmarkt.