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Evonik: Spannendes Lithium-Projekt

Evonik: Spannendes Lithium-Projekt
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Thorsten Küfner 15.09.2022 Thorsten Küfner

Der Spezialchemiekonzern Evonik hat ein neues Verfahren für die Rückgewinnung des Rohstoffs Lithium aus Elektroauto-Batterien entwickelt. Die Technik zeichne sich durch hohe Effizienz aus und liefere für die Fertigung neuer Batterien geeignetes Lithiumhydroxid, teilte Evonik am Donnerstag in Essen mit. Das Verfahren sei einfacher, wirtschaftlicher und umweltschonender als das bisherige Recycling-Verfahren. Tests liefen bereits.

Das Unternehmen will das Verfahren, bei dem eine Keramikmembran zum Einsatz kommt, in drei bis fünf Jahren bis zur Marktreife entwickeln. Evonik sieht im Lithium-Recycling einen Wachstumsmarkt. "In ein paar Jahren sind viele Lithium-Ionen-Batterien am Ende ihrer technischen Lebenszeit", erklärte die Evonik-Expertin für Lithium-Recycling, Elisabeth Gorman. Die Mengen an Altbatterien würden damit sprunghaft steigen. Gorman wies darauf hin, dass die Lithium-Rückgewinnungsrate bislang unter zehn Prozent liege. Laut EU-Batterierichtlinie müssten aber ab 2026 mindestens 35 Prozent des in Altbatterien enthaltenen Lithiums zurückgewonnen werden. Ab 2030 müsse der Anteil auf 70 Prozent steigen.

Evonik stellte am Donnerstag noch zwei weitere Erfindungen vor, von denen sich das Unternehmen viel verspricht. So wurde ein neuer Test präsentiert, mit dem sich für Produkte aus Hühnerfleisch nachprüfen lässt, wie die Tiere gehalten und ernährt wurden. Anhand von Mustern auf dem Genmaterial wird dabei abgelesen, welche Umwelteinflüsse auf ein Tier eingewirkt haben. Damit könne etwa überprüft werden, ob Ware "aus artgerechter Freilandhaltung" wirklich aus dieser stamme.

Mögliche Anwender sieht der Konzern in der gesamten Wertschöpfungskette der Hühnerfleisch-Erzeugung mit Fokus auf landwirtschaftliche Betriebe und Einzelhandel. Die Methode soll "kurz- bis mittelfristig" zum kommerziellen Einsatz verfügbar sein.

Evonik forscht außerdem an Mikroorganismen, die Getreide mit Stickstoff aus der Luft versorgen. Landwirte müssen dann nicht mehr so viel Kunstdünger streuen. Versuche laufen. Die Markteinführung der "mikrobiellen Biostimulanzien" ist zwischen 2025 und 2027 geplant.

Evonik Industries (WKN: EVNK01)

Es bleibt dabei: DER AKTIONÄR hält die Evonik-Aktie für sehr günstig bewertet und die mittel- bis langfristigen Aussichten für gut. Doch wegen der aktuellen Risiken bezüglich Gasversorgung, Pegelstände im Rhein (zumindest hier besteht nun allmählich wieder Hoffnung auf Besserung) und der weiteren Entwicklung der Weltkonjunktur sowie des schwachen Charts ist der MDAX-Titel aber ausnahmslos für Mutige geeignet. Diese sollten vor einem Einstieg noch abwarten, ob die Bodenbildung nun endlich nachhaltig gelingt. 

Mit Material von dpa-AFX

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