Auch für Energieriesen wie Shell oder Equinor hat sich das Marktumfeld zuletzt etwas weiter eingetrübt. Die Ölpreise sind im frühen Handel leicht gefallen. Am Morgen sank der Preis für Brent um 60 Cent auf 87,89 US-Dollar. WTI fiel um 27 Cent auf 80,96 Dollar. Die Preise rangieren damit etwas über ihren tiefsten Ständen seit Januar, die in dieser Woche erreicht wurden.
Am Rohölmarkt ist die Stimmung nach wie vor schlecht. Für Belastung sorgen vor allem die trüben Konjunkturaussichten, die eine schwache Nachfrage nach Erdöl erwarten lassen. Der Ukraine-Krieg, anhaltende Probleme im Welthandel und die vielerorts steigenden Zinsen dämpfen das Wachstum. Konjunkturdaten aus China bestätigten am Freitag die Entwicklung, sie fielen unter dem Strich schwach aus.
Zunehmend rückt die Sitzung des Ölverbunds OPEC+ in den Mittelpunkt. Die rund 20 Förderländer wollen Mitte kommender Woche über ihre Produktion beratschlagen. Experten halten es für gut möglich, dass die von Saudi-Arabien und Russland angeführten Staaten zur Stützung der Preise eine Förderkürzung beschließen.
Die Eintrübung der konjunkturellen Aussichten weltweit macht natürlich auch Shell und Equinor zu schaffen. Dennoch dürften beide Konzerne hochprofitabel bleiben, ihren Anteilseignern weiterhin üppige Dividenden ausschütten und gleichzeitig kräftig in den Ausbau der Erneuerbaren Energien investieren. Kurzum: Die Aussichten für die beiden günstig bewerteten Blue Chips bleiben gut.
Mit Material von dpa-AFX