Der Energieversorger E.on und der Industriekonzern ThyssenKrupp arbeiten jetzt bei der Wasserstofftechnologie zusammen. E.on will von ThyssenKrupp gebaute Elektrolyseanlagen für die Produktion von Wasserstoff künftig mit dem Stromnetz verbinden, wie die beiden Essener Konzerne am Dienstag mitteilten. Damit könnten dem Betreiber zusätzliche Einnahmen durch den Einsatz der Elektrolyseanlage bei der Stabilisierung des Stromnetzes erzielen.
Das Prinzip: Bei einem hohen Bedarf im Stromnetz fährt die Anlage die Wasserstoffproduktion herunter, so dass die Energie, die für die Elektrolyse benötigt wird, der öffentlichen Stromversorgung zur Verfügung steht. Umgekehrt wird die Wasserstoffproduktion hochgefahren, wenn mehr Energie in die Netze eingespeist wird, als verteilt werden kann. Der Betreiber der Elektrolyseanlage kann für einen solchen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes bezahlt werden.
Das Hoch- und Herunterfahren der Elektrolyseanlage wird automatisch über das sogenannte virtuelle Kraftwerk von E.on gesteuert. Diesem Verbund sind rund 150 Anlagen in Deutschland und Großbritannien angeschlossen. Das virtuelle Kraftwerk soll dazu beitragen, die schwankende Stromproduktion aus erneuerbarer Energie im Stromnetz auszugleichen.
Wasserstoff kann unter anderem per Elektrolyse aus Wasser gewonnen werden und soll als Basis für Brenn- und Kraftstoffe möglichst bald Kohle, Öl und Gas ersetzen. Und zwar vor allem in Bereichen, die nicht auf die direkte Nutzung von Strom umzustellen sind, etwa in der Industrie oder im Flug-, Schiffs- und Schwerlastverkehr. Die Bundesregierung will Deutschland zum Vorreiter beim Aufbau einer "Wasserstoffwirtschaft" machen.
E.on zählt weiterhin zu den Top-Picks für konservative Anleger, bei ThyssenKrupp sollten Anleger hingegen weiterhin das Geschehen von der Seitenlinie aus beobachten.
(Mit Material von dpa-AFX)