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28.12.2015 Nikolas Kessler

E.on: Chef-Aufseher kritisiert Bundesregierung – Versorger-Aktien mit Nachholpotenzial?

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E.on-Aufsichtsratschef Werner Wenning hat die Energiepolitik der Bundesregierung in einem Zeitungsinterview scharf kritisiert. Die Aktien der Energieriesen E.on und RWE gehören am Montagvormittag derweil erneut zu den Gewinnern im DAX – nach der zuletzt sehr schwachen Performance sehen einige Börsianer zum Jahresausklang Nachholpotenzial bei den Versorger-Titeln.

„Mir fällt kein Industriezweig ein, mit dem die Politik so umgesprungen ist“, sagte der E.on-Chef-Aufseher der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Das Vorgehen der Bundesregierung nannte Wenning „sprunghaft“ und „existenzbedrohend“. Aus seiner Sicht sei mit der Energiewende weg von Atomkraft hin zu Erneuerbaren Energien bisher keines der drei Ziele Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Klimaschutz erreicht worden.

Zudem forderte Wenning die Politik auf, endlich die ungelöste Frage nach der Endlagerung von Atommüll anzugehen. Die Atomenergie sei von Anfang an auch ein politisches Projekt gewesen. „Kein Unternehmen vermag Risiken zu schultern, die vielleicht in 100 oder 150 Jahren eintreten“, so der Manager.

Kurz vor der Aufspaltung

Um den Herausforderungen durch die Energiewende zu begegnen, hat E.on für das Jahr 2016 seine Aufspaltung in Aussicht gestellt. Der Hauptkonzern E.on wird sich künftig neben der abzuwickelnden Atomsparte auf die Zukunftsgeschäfte mit Erneuerbaren Energien konzentrieren, die immer weniger rentablen alten Kohle- und Gaskraftwerke kommen in die neue Gesellschaft Uniper. Auch RWE hat im November seine Pläne zur Konzernaufspaltung bekannt gegeben.

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Die Aktie von E.on war im Jahr 2015 der zweitschwächste Wert im DAX – auf Jahressicht beläuft sich das Minus auf rund 37 Prozent. Lediglich Branchenkollege RWE performte mit minus 53 Prozent noch schlechter. Wie bereits an den Handelstagen vor Weihnachten gehören die Versorger-Titel am Montagvormittag jedoch zu den größten Gewinnern im DAX. Nach den herben Verlusten sehen einige Anleger und Experten nun Nachholpotenzial.

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DER AKTIONÄR bleibt dagegen skeptisch. Die geplanten Konzernaufspaltungen bei E.on und RWE sind mit großen Herausforderungen verbunden, die Erfolgsaussichten sind indes ungewiss. Auch aus charttechnischer Sicht spricht aktuell nichts für einen Einstieg.

(Mit Material von dpa-AFX)

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