Die Papiere von E.on und RWE gehören am Mittwochvormittag zu den stärksten Werten im DAX. Hintergrund ist eine Meldung über den Verkauf von Anteilen am Luxemburger Energieversorger Enovo. Nach einem schwachen Jahr sehen einige Börsianer zudem Nachholpotenzial bei den kriselnden Versorger-Titeln.
Die beiden deutschen Energieriesen trennen sich gemeinsam von ihren Minderheitsbeteiligungen an Enovo. Bislang hatte RWE 18,4 Prozent und E.on zehn Prozent der Anteile an dem luxemburgischen Versorger gehalten. Käufer sei ein Konsortium unter der Führung des Großherzogtums Luxemburg und der privaten Investmentgesellschaft Ardian, teilten die Unternehmen mit. Über die Höhe des Kaufpreises sei Stillschweigen vereinbart worden.
Die Transaktion soll im ersten Quartal 2016 über die Bühne gehen.Zuvor müssen aber der Stadtrat der Stadt Luxemburg, der RWE-Aufsichtsrat und die zuständigen Kartellbehörden den Deal noch absegnen.
Neben dieser Meldung verwiesen Händler auf das Nachholpotenzial der Aktien, die im Jahresverlauf mit Abstand die größten Verlierer im DAX sind. So büßten RWE bislang 54 Prozent ein und E.on 38 Prozent, während der Leitindex seit Jahresbeginn um mehr als acht Prozent zulegen konnte.
"Durch die jeweilige Umstrukturierung beider Unternehmen wird die Versorgerbranche im kommenden Jahr als Turn-Around-Spekulation interessant", kommentierte Händler Andreas Lipow von Kliegel & Hafner.
Diese Meinung teilt DER AKTIONÄR derzeit nicht. Auch wenn die Versorger-Titel zum Jahresende noch einmal Gas geben: Die Chartbilder und die fundamentale Situation der Unternehmen können derzeit nicht überzeugen. Anleger sollten die Papiere weiterhin meiden.
(Mit Material von dpa-AFX)