Die E.on-Aktie zählt am Donnerstag zu den stärksten Werten im DAX. Trotz eines deutlichen Gewinnrückgangs und altbekannter Probleme zeigen sich die Aktionäre zufrieden. Auch die Aufspaltungspläne von Konzernchef Johannes Teyssen fanden insgesamt Unterstützung.
E.on steht damit endgültig vor der Teilung in eine konventionelle und eine Ökostromsparte. Aktionärssprecher forderten am Donnerstag bei der Hauptversammlung allerdings noch mehr Details über die Aussichten der künftigen zwei Unternehmen. Vor allem die finanziellen Risiken des Atomausstiegs dürften demzufolge nicht unterschätzt werden. Insgesamt lobte Portfoliomanager Ingo Speich von Union Investment das neue Konzept aber als eine „ebenso radikale wie konsequente Antwort“ und einen „mutigen aber wegweisenden Schritt“. Nur so könne langfristig auch wieder Wert für die Aktionäre geschaffen werden, sagte er.
Was passiert mit Uniper?
Im Zuge des Konzernumbaus will E.on die Geschäftsfelder konventionelle Energiegewinnung, Energiehandel und Exploration abspalten. Die neu gegründete Gesellschaft soll den Namen Uniper tragen und vom bisherigen E.on-Finanzchef Klaus Schäfer geleitet werden. Das Unternehmen übernimmt die konventionellen Kraftwerke des Konzerns einschließlich der Atomkraftwerke und erhält dafür die kompletten Atomrückstellungen von E.on in Höhe von 14,5 Milliarden Euro. Ob diese Summe ausreicht, müsse der neue Chef Schäfer laut Speich nun beantworten. Alexander Elsmann von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SDK) äußerte daran ebenfalls Zweifel. „Der Rückbau wird teurer“, sagte er. Das lehre die Erfahrung bei anderen Großprojekten.
An der Seitenlinie
E.on hat zwar weiter mit operativen Problemen zu kämpfen, dennoch zeigten sich die Analysten mit den vorgelegten Zahlen zufrieden. Trotz der Fortschritte beim Konzernumbau ist allerdings nach wie vor offen, ob die neue Strategie von Erfolg gekrönt sein wird. Anleger warten ab und lassen sich auch von der hohen Dividendenrendite nicht locken.
(Mit Material von dpa-AFX)