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Foto: Zur Rose
19.08.2020 Michel Doepke

DocMorris-Mutter Zur Rose: Aktie rauscht in den Keller – was ist da los?

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ZUR ROSE GR. SF

Zur Wochenmitte rauscht die Aktie der DocMorris-Mutter Zur Rose knapp zweistellig in den Keller. Auslöser für den Kursrutsch sind die Halbjahreszahlen, die die Schweizer Unternehmensgruppe vorgelegt hat. Rote Zahlen bestimmen auf der Ergebnisseite weiter das Bild – doch die langfristigen Aussichten stimmen.

Aufgrund von Investitionen in Übernahmen, Integrationen und Wachstum weitete Zur Rose den operativen Verlust aus. Beim EBITDA verzeichnete die Gesellschaft einen Fehlbetrag von 24,5 Millionen Schweizer Franken nach 2,5 Millionen Franken im vergleichbaren Zeitraum ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg – wie bereits im Rahmen vorläufiger Zahlen kommuniziert – um 9,2 Prozent in Lokalwährung auf 809,9 Millionen Franken.

Die konsequente Umsetzung der Plattform-Strategie inklusive strategischer Übernahmen belastet das Ergebnis von Zur Rose. Vor Kurzem erwarben die Schweizer beipielsweise den Telemedizin-Spezialisten TeleClinic sowie die Versand- und Diabetes-Aktivitäten der Apotal-Gruppe.

Warburg bleibt optimistisch

Warburg Research hat die Einstufung für Zur Rose nach vollständigen Halbjahreszahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 295 Franken belassen. Die Resultate der Online-Apotheke hätten die bereits veröffentlichten Eckdaten bestätigt, schrieb Analyst Michael Heider in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Das geringe Umsatzplus im zweiten Quartal lasse vermuten, dass die Schweizer Marktanteile an Konkurrent Shop Apotheke verloren hätten. Zur Rose sollte indes längerfristig zu den größten Profiteuren der Liberalisierung seines wichtigsten Marktes in Deutschland ab 2022 gehören, da das Unternehmen schon jetzt die Weichen dafür stelle, hier der führende Anbieter zu werden.

Anleger strafen die Aktie nach der Zahlenvorlage ab. Im langfristigen Chart macht sich dieser Kursrutsch allerdings kaum bemerkbar. Denn auch die DocMorris-Mutter gehört zu den Krisengewinnern. Langfristig sorgen der Wandel hin zu einer E-Health-Plattform und die Einführung der elektronischen Rezeptierung für Wachstumsfantasie.

Die Zur-Rose-Aktie hat einen umfassenden Neubewertungsprozess hinter sich. Seit Erstempfehlung (roter Punkt) liegen Anleger bereits 220 Prozent im Plus.

Die Reaktion auf die Zahlen ist überzogen. Mutige Anleger mit Weitblick versuchen per Abstauberlimit ein paar Stücke zu ergattern. Die Position sollte mit einem Stopp bei 160 Euro abgesichert werden.

(Mit Material von dpa-AFX)

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