Vorläufige Zahlen zum ersten Halbjahr 2020, die Übernahme eines Telemedizin-Anbieters in Deutschland und eine Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital: Bei der Zur-Rose-Gruppe geht es derzeit richtig zur Sache. DER AKTIONÄR ordnet die jüngsten Unternehmensmeldungen der DocMorris-Mutter aus der Schweiz ein.
Zukauf im Telemedizin-Bereich
Dass sich die Zur-Rose-Gruppe zum Gesundheitsökosystem entwickelt, ist nicht neu. Ins Bild dazu passt die angekündigte Übernahme von TeleClinic für einen mittleren einstelligen Millionen-Euro-Betrag. Das Unternehmen sei der führende Telemedizin-Anbieter in Deutschland.
"Als größte E-Commerce-Apotheke auf dem Weg zum Gesundheitsökosystem Europas sehen wir unsere Aufgabe darin, die Menschen in die Lage zu versetzen, ihre Gesundheit zu managen. Mit TeleClinic als integriertem Akteur in der Zur Rose-Gesundheitsplattform werden wir, zusätzlich zum Medikations- und Apotheken-Produktportfolio, digitale Lösungen anbieten können, die den Patientinnen und Patienten ein besseres Leben ermöglichen", erklärt Zur-Rose-CEO Walter Oberhänsli. Für den AKTIONÄR passt die Transaktion ideal zur Schweizer Unternehmensgruppe.
Vorläufige Zahlen
Im Hinblick auf eine geplante Kapitalerhöhung hat Zur Rose erste Eckdaten für das erste Halbjahr 2020 geliefert. Demnach stieg der Umsatz in Lokalwährung um 9,2 Prozent auf 810 Millionen Schweizer Franken. Belastend wirkte sich der reduzierte Betrieb vieler Arztpraxen im April und Mai aus, so die Schweizer. Ergebnisseitig stellt Zur Rose für den Berichtszeitraum eine "leicht negative bereinigte EBITDA-Marge vor Aufwendungen" in Aussicht.
DER AKTIONÄR hat sich ein deutlich zweistelliges Wachstum erhofft. Angesichts der Neubewertung der Zur-Rose-Aktie in den letzten Wochen dürfte auch der Markt mit einem dynamischeren Wachstum gerechnet haben.
Blitz-Kapitalerhöhung durchgeführt
Inzwischen hat die Zur-Rose-Gruppe die erst gestern angekündigte Kapitalerhöhung abgeschlossen. Das Unternehmen platzierte 740.832 neue Aktien zum Preis von 287 Schweizer Franken, womit der DocMorris-Mutter ein Bruttoerlös von 212,6 Millionen Franken zufließt. Positiv: Die neuen Aktien wurden ohne Discount zum Schlusskurs des Vortages ausgegeben.
Die Zur-Rose-Aktie hat einen umfassenden Neubewertungsprozess durchlaufen. AKTIONÄR-Leser sind seit Längerem bei der Story an Bord, das Kursplus seit Erstempfehlung beträgt rund 250 Prozent. Eine charttechnische Konsolidierung ist überfällig – investierte Anleger überdenken erste Gewinnmitnahmen.