Endlich ein Internet-IPO auf, das sich Anleger freuen können? Nach dem sehr holprigen Start von Rocket Internet und Zalando will nun auch die Scout24-Gruppe auf Parkett. Der Welt zufolge soll es noch diese Woche weitere Details zum IPO geben. Klar ist: Scout24 verdient bereits gutes Geld und besitzt ein sehr spannendes Geschäftsmodell. Die Plattform Immobilienscout24 ist Marktführer in Deutschland wenn es um die Online-Vermittlung von Immobilien geht. Wer etwa ein Haus verkaufen will, muss Scout24 für ein 1-monatiges Inserat rund 100 Euro überweisen. Autoscout24 kämpft in Deutschland gegen Mobile.de ist nach eigenen Angaben jedoch die Nummer 1 in Italien, Belgien und den Niederlanden.
Hohe Margen
Aufgrund der geschaffenen Marktposition – das große Angebot an Inseraten bedeutet für Nutzer und Anbieter eine Art Sogwirkung – herrscht weniger Konkurrenzdruck als bei e-Commerce-Modellen wie bei Zalando. Die Margen sind hoch. 2013 hat die Scout24-Gruppe bei einem Umsatz von 340 Millionen Euro en EBITDA von 92 Millionen Euro erzielt. Rechtzeitig zum IPO wurde die Rentabilität im Jahr 2014 weiter verbessert. Im ersten Halbjahr lag das EBITDA bei 61 Millionen Euro.
Milliarden-Bewertung
Das Geschäftsmodell ist stimmig – doch die Bewertung ambitioniert. Bereits Ende 2013 hatte der US-Finanzinvestor Hellman & Friedman von der Deutschen Telekom einen Anteil von 70 Prozent auf Basis einer Gesamtbewertung von rund 2,1 Milliarden Euro erworben. Offenbar wird beim Börsengang eine mindestens so hohe Bewertung aufgerufen, wobei das EBITDA-Multiple bei über 18 liegen würde. Eine Euphoriebremse ist auch der Umstand, dass es wohl keine Kapitalerhöhung gibt, sondern die neuen Aktien aus den Händen der Großaktionäre kommen.
Spannende Scout24
DER AKTIONÄR wartet weitere Details ab und wird ausführlich berichten. Scout24 ist eine ausgezeichnete Firma – ob auch eine kaufenswerte Aktie, das müssen die Bewertung und das Börsenprospekt erst zeigen.