Eine europäische Facebook oder Twitter – das ist die Hoffnung vieler Anleger. Zumindest bei den Börsenstarts von Rocket Internet und Zalando gab es Parallelen zu den großen US-Vorbildern: Sie verliefen wenig ruhmreich.
Obwohl die Aktie von Rocket Internet vorbörslich schon bei über 60 Euro notierte, ging es am ersten Handelstag unter den Ausgabepreis von 42,50 Euro. Schuld waren ein schwaches Börsenumfeld und die zu hohe Bewertung (siehe auch „Das Spiel der Internet-Jongleure“). Ob dem schwachen Börsendebüt nun ein großes Comeback wie bei Facebook folgt, darf bezweifelt werden. Rocket-Internet-Finanzvorstand Peter Kimpel verwies zwar im Interview mit dem DAF auf die „einmalige Chance“, in Emerging Markets den stationären Handel mit E-Commerce-Shops zu überspringen. Doch dies ist im Aktienkurs bereits mehr als eingepreist.
Auch die Zalando-Aktie ist teurer als vergleichbare E-Commerce-Unternehmen wie etwa die englische Asos. Letztere musste zuletzt wegen hoher Investitionen in Lagerhaltung und zunehmender Konkurrenz ganze drei Gewinnwarnungen aussprechen – kein gutes Omen für Zalando. Hinzu kommt, dass selbst ein Milliardenkonzern wie Zalando klein erscheint angesichts der puren Einkaufsmacht von Branchenschwergewichten wie Amazon. Dennoch: Das 2014er-KUV von Zalando liegt mit geschätzten 2,2 höher als das von Amazon mit 1,6.
Die Börsenstarts von Rocket Internet und Zalando verliefen holprig. DER AKTIONÄR stellt in der aktuellen Ausgabe 42/2014 im Artikel „Richtige Raketen“ drei Aktien mit moderateren Bewertungen und mehr Kursdynamik vor.