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Deutz: Es geht Schlag auf Schlag

Deutz: Es geht Schlag auf Schlag
Foto: Oliver Berg/Picture Alliance/dpa
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Jan-Paul Fóri 01.07.2024 Jan-Paul Fóri

Die guten Nachrichten beim Motorenbauer Deutz reißen nicht ab: Erst wurde der Einstieg ins Rüstungsgeschäft erwogen, dann die Übernahme von Blue Star Power Systems bekannt gegeben und nun haben die Kölner auch noch eine Kooperation mit dem drittgrößten Traktorenhersteller der Welt vereinbart. Die Deutz-Aktie quittiert dies nachbörslich mit einem Sprung nach oben.

Im Detail hat Deutz heute eine Kooperation mit dem indischen Landtechnikkonzern TAFE Motors and Tractors Limited bekannt gegeben. Dadurch baut der Kölner Motorenbauer seine Geschäftstätigkeiten in Indien aus und erschließt damit einen der weltweitwachstumsstärksten Märkte. 

Zum Vergleich: Während das BIP in Deutschland 2023 preisbereinigt um 0,2 Prozent schrumpfte, kletterte es in Indien um circa 7,8 Prozent und dürfte 2024 um gut 6,7 Prozent steigen. Bis 2050 dürfte sich das BIP gar vervierfachen. Das starke Wachstum soll dabei von der Baubranche und dem Agrarbereich getragen werden.

Im Rahmen der Kooperation wird TAFE Motors, bei der es sich um eine Tochtergesellschaft von TAFE, dem drittgrößten Traktorhersteller der Welt, handelt, zunächst 30.000 Deutz-Motoren in Lizenz fertig. Das Leistungsspektrum soll dabei von 2,2  (50-75 PS) bis 2,9 Litern (75-100 PS) Hubraum reichen. Deutz wird zudem die Produktionsanlage von TAFE Motors in Alwar nutzen, um die Motoren in benachbarten Märkten (besonders APAC) zu vermarkten und dabei von Vorteilen in der Produktion und Logistik profitieren.

Deutz-Chef Sebastian C. Schulte erklärte dazu: „Die strategische Kooperation mit TAFE Motors sichert Deutz den Zugang zu Wachstumsmärkten mit starkem Potenzial und langfristigen Perspektiven. Zudem ermöglicht sie es uns, unsere kleineren Verbrennungsmotoren auch zukünftig zu wettbewerbsfähigen Kosten zu produzieren und weniger von der gegenwärtigen Lieferantenlandschaft abhängig zu sein, die aufgrund des technologischen Wandels und der Geopolitik zunehmende Herausforderungen birgt.“

Darüber hinaus verbreitert Deutz durch die Kooperation seine Lieferantenbasis für eine effizientere und belastbarere Produktion und reduziert die Abhängigkeit von Lieferketten in geopolitisch angespannten Regionen - ohne auf die damit verbundenen Kostenvorteile zu verzichten. Davon profitieren nach Unternehmensangaben insbesondere die deutschen Produktionsstandorte von Deutz.

Deutz (WKN: 630500)

Für die Deutz-Aktie ging es dank der Meldung im nachbörslichen Handel bei Lang & Schwarz um rund vier Prozent auf 6,30 Euro nach oben. Damit dürfte die Aktie morgen im regulären Handel das Verlaufshoch bei 6,15 Euro klar überwinden. Im Anschluss wäre der Weg nach oben bis 7,15 Euro frei. 

Deutz meldet derzeit viele gute Nachrichten, doch bis sich die Kooperation die ebenfalls Teil der Dual+-Strategie ist, in den Zahlen niederschlägt oder der Motorenbauer tatsächlich im Rüstungsgeschäft Fuß fasst, wird noch einige Zeit vergehen. Dennoch könnte die Aktie jetzt zumindest kurzfristig einen Gang höher schalten.

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