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Die Nachricht, dass sich Deutz den Einstieg in neue Marktsegmente wie den Rüstungsbereich und dezentrale Stromversorgung vorstellen könnte, sorgte Anfang der Woche für einen deutlichen Kurssprung bei der Aktie des Motorenherstellers. Mittlerweile hat sich die Lage bei der Aktie aber wieder beruhigt. Nicht ohne Grund.
Deutz erwägt die Lieferung von Motoren für radgetriebene Panzer, Mannschaftstransporter und Versorgungsfahrzeuge, schrieb die "Welt am Sonntag" nach einem Gespräch mit Vorstandschef Sebastian Schulte. Auch Batteriespeicher für die stationäre Versorgung von Lazaretten sind demnach denkbar. "Das ist sicherlich ein attraktives Feld, das bringt die Zeitenwende mit sich", sagte der Deutz-Chef. Bei den Deutz-Aktien sorgte das zum Wochenstart für einen satten Kurssprung von bis zu 20 Prozent. Die Papiere erholten sich damit deutlich von ihrer jüngsten Talfahrt.
Bisher liefert Deutz im Bereich der Notstromversorgung nur Motoren an die Hersteller solcher Aggregate, die beispielsweise in Krankenhäusern, bei Kühlanlagen und in Rechenzentren gebraucht werden. Künftig solle das komplette System von Deutz kommen. Die beiden viel größeren US-Konkurrenten Cummins und Caterpillar sind in diesem Geschäft schon stark vertreten.
Mit einer breiteren Aufstellung könnte Deutz womöglich auch resistenter gegenüber den konjunkturellen Schwankungen. Dass der Motorenbauer einem Zeitungsbericht zufolge den Einstieg in das Rüstungsgeschäft erwäge, habe die Zyklus-Sorgen der Anleger verscheucht, stimmt Jorge Gonzalez Sadornil von Hauck Aufhäuser Investment Banking zu. Die Meldung weise auf weiteres Potenzial im Verteidigungssektor hin, etwa bei Dieselmotoren für Panzer oder Hilfsaggregate, so der Analyst. Vor dem Hintergrund der steigenden Nachfrage nach Artilleriefahrzeugen in der NATO seien solche Überlegungen sinnvoll. Sadornil hat die Kaufempfehlung für die Aktie mit einem Kursziel von 10,60 Euro belassen.
Die erste Euphorie ist bereits wieder verflogen. Die Aktie befindet sich nach dem Kurssprung wieder auf dem Rückzug. Mit Blick auf die Investitionen in dem Rüstungsbereich scheint der Sektor aktuell besonders attraktiv. Noch ist hier aber nichts spruchreif, ein derartiger Ausbau der Geschäftsaktivitäten braucht zudem auch Zeit. Ungeachtet dessen dürfte sich die Dual+-Strategie bei Deutz künftig mehr und mehr bezahlt machen. Dann sollte die Aktie auch wieder nachhaltig den Vorwärtsgang einlegen.
(Mit Material von dpa-AFX)
