Die Deutsche Telekom will die Ausschüttung der Dividende künftig an die Gewinnentwicklung knüpfen. Anleger fürchten nach dieser Aussage auf dem Bonner Kapitalmarkttag um das Dividendenwachstum – die Telekom-Aktie verliert deutlich.
Der Konzern will die Ausschüttungen künftig an die Entwicklung des Gewinns je Aktie (EPS) koppeln und peilt beim EPS für 2021 einen Wert 1,20 Euro an. Blickt man jedoch auf die Gewinnschätzungen der Analysten für die nächsten Jahre wird deutlich, der Telekom weht viel Gegenwind entgegen.
Zum einen ist hier der anstehende Breitbandausbau zu nennen. Die Bundesrepublik, die rund ein Drittel der Telekom-Anteile hält, will in Sachen Glasfaser endlich anfangen zu investieren. Die Investitionen in alte Kupferkabel und den Vectoring-Ausbau drohen sich nicht zu rentieren. Zum anderen könnte der Deal zwischen T-Mobile US und Sprint hohe Kosten verursachen – was sich ebenfalls negativ auf die Gewinne auswirken dürfte. Es könnte ein Rückgang der Dividende drohen.
Doch es gibt auch Positives zu vermelden: Die Untergrenze für die Gewinnausschüttung bleibt weiterhin bei 0,50 Euro je Aktie. Zudem zeigt sich die Unternehmensführung zuversichtlich, das Wachstumstempo in den kommenden Jahren halten zu können. Bis zum Jahr 2021 solle der Umsatz durchschnittlich um ein bis zwei Prozent pro Jahr zulegen.
Die Dividende ist für viele Anleger, nachdem die Kursentwicklung zu wünschen übrig lässt, das zentrale Argument für ein Investment in die Telekom-Aktie. Die Dividendenrendite beträgt aktuell 4,88 Prozent und im nächsten Jahr wird eine Ausschüttung von 0,70 Euro erwartet. Solide – im Gegensatz zur Dividendenhistorie.
Diese Erwartung ist jetzt jedoch mit einem großen Fragezeichen versehen. Anleger warten ab, denn es geht nicht nur um die Dividende. Sowohl der US-Deal als auch Neuinvestitionen bieten mittel- und langfristiges Kurspotenzial.