Die Aktie der Deutschen Post präsentiert sich zum Handelsstart trotz negativer Nachrichten in einer robusten Verfassung. Während etwa die Anteile der niederländischen PostNL nach einem trüben Ausblick knapp zehn Prozent verlieren, legen die Post-Papiere leicht zu. Auch eine Abstufung durch HSBC verkraften die Anteilscheine des Bonner Logistikriesen.
So hat Analyst Parash Jain die Aktie von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 45 auf 43 Euro gesenkt. Die Normalisierung der Frachtraten gehe schneller vonstatten als erwartet und das sei bisher nicht eingepreist, so Jain in seiner Studie zu europäischen Logistikkonzernen. Er rechne nun im kommenden Jahr mit einem Gewinnrückgang im Jahresvergleich bei den Spediteuren und für das laufende Jahr 2023 mit einer deutlichen Normalisierung der Gewinne.
Indes will Bundesfinanzminister Christian Lindner einem Pressbericht zufolge staatseigene Aktien der Deutschen Post für die sogenannte Aktienrente nutzen. Zum Aufbau eines Kapitalstocks solle ein Teil der Papiere an den Sonderfonds übertragen werden, berichtete "Table Media" (Montag). Die angestrebte Startsumme für den von Lindner schon angekündigten Kapitalstock mit dem Namen "Generationenkapital" liegt bei zehn Milliarden Euro. An der Deutschen Post AG hält der Bund über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gut 20 Prozent der Anteile, das entspricht nach aktuellem Börsenwert ebenfalls rund zehn Milliarden Euro.
Das Unternehmen fürchte allerdings, dass die Verwaltung des geplanten "Generationenkapitals" durch ein großes Post-Aktienpaket unter Verkaufsdruck geraten könnte, um ein Klumpenrisiko zu vermeiden, berichtete das Medium unter Berufung auf Unternehmenskreise. Käme es dann tatsächlich zum Verkauf, könnte die Aktie unter Druck geraten.
Andere Unternehmensbeteiligungen kämen nach Informationen aus Unternehmens- und Ministeriumskreisen eher nicht für ein solches Manöver in Frage. Die Deutsche Telekom gilt als Teil der kritischen Infrastruktur und die Commerzbank würde aktuell zu wenig abwerfen.
Die Post ist sehr gut aufgestellt, um vom weiteren Wachstum des Online-Handels zu profitieren. Die Aktie ist im Branchenvergleich und auch im historischen Vergleich sehr günstig bewertet. Die Anteile bleiben attraktiv (Stoppkurs: 29,00 Euro).
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Post.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen/genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR: Deutsche Post.
Mit Material von dpa-AFX