Die Deutsche Post DHL dringt weiter auf eine Umstellung des Briefsystems auf die sogenannte Zwei-Klassen-Zustellung. "Der Verbraucher kann sich entscheiden, mit welchem Tempo sein Brief transportiert wird", sagte Personalvorstand Thomas Ogilvie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag).
"Im Sinne der Angebotspalette halte ich das für einen guten Schritt." Eine Reduktion der Briefzustellung auf nur noch fünf Tage in der Woche sei dagegen kein Ziel, das derzeit verfolgt werde.
Schon länger ist bekannt, dass der Konzern künftig Post in zwei Geschwindigkeiten ausliefern möchte – mit unterschiedlichen Preisen. Unterschiedliche Zustellgeschwindigkeiten gibt es nach Darstellung des Unternehmens bereits in anderen europäischen Ländern. Voraussetzung für einen solchen Schritt wäre, dass bei der anstehenden Reform des Postgesetzes die Verpflichtung gestrichen würde, wenigstens 80 Prozent der Briefe am folgenden Tag zuzustellen. Die Ampelkoalition will das Postgesetz ändern und modernisieren.
Bei der Deutschen Post drohen vom kommenden Monat an erhebliche Verzögerungen bei der Zustellung von Briefen und Paketen. Grund ist der Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft Verdi. An diesem Montag startet Verdi die Urabstimmung über flächendeckende und unbefristete Streiks. Bis zum 8. März können die bei der Post beschäftigten Verdi-Mitglieder darüber entscheiden.
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Deutsche Post auf "Buy" mit einem Kursziel von 51 Euro belassen. Analyst Cristian Nedelcu glaubt in einer am Montag vorliegenden Studie, dass sich das Luftfrachtvolumen derzeit in einer fortgeschrittenen Phase des Abwärtszyklus befindet. Während vergangener Rezessionen habe der Tiefpunkt der Aktienkurse europäischer Logistiker 7 bis 12 Monate Vorlauf gehabt, bevor das Luftfrachtvolumen wieder gewachsen sei.
DER AKTIONÄR bleibt bullish gestimmt: Die Deutsche Post ist sehr gut aufgestellt, um vom weiteren Wachstum des Online-Handels zu profitieren. Dennoch ist die Aktie im Branchenvergleich und auch im historischen Vergleich sehr günstig bewertet. Anleger bleiben mit einem Stopp bei 29,00 Euro weiter investiert.
Hinweis auf Interessenkonflikte
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