Die Aktie der Deutschen Post muss am heutigen Dienstag ein deutliches Minus verkraften. Das Papier verliert gegen Mittag 2,6 Prozent auf 52,20 Euro und gehört damit zu den fünf schwächten Werten des Tages im DAX. Nur MTU Aero Engines, Volkswagen, Siemens und das Schlusslicht Siemens Energy verlieren noch stärker. Mit dem heutigen Kursverlust hat die Aktie der Deutschen Post zudem eine wichtige charttechnische Unterstützung unterschritten.
Dabei gilt die Deutsche Post eigentlich als großer Krisengewinner. Zudem steht das wichtige Weihnachtsgeschäft bevor, das angesichts der sich wieder verschärfenden Pandemie erneut häufig online und somit über Pakete erfolgen sollte, berichtet dpa-AFX. Am Montag äußerten sich auch zwei Analysten positiv zur Aktie der Deutschen Post. Doch auch dies kann dem Papier am heutigen Tag keinen Auftrieb verleihen.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat Deutsche Post nach Gesprächen mit der Führung der Kontraktlogistiksparte DHL Supply Chain (DSC) auf "Buy" mit einem Kursziel von 66 Euro belassen. Trotz der unangefochtenen globalen Marktführerschaft sei DSC die zweitkleinste Unternehmenssparte und dürfte im laufenden Jahr rund neun Prozent des operativen Konzernergebnisses (Ebit) beisteuern, schrieb Analyst Patrick Creuset in einer am Montag vorliegenden Studie. Eine Beschleunigung des Ebit-Wachstums der Sparte auf jährlich acht Prozent – was dem erklärten Umsatzziel mit einer stabilen Marge entspräche – wäre wichtig für den Konzern.
Die Privatbank Berenberg hat die Einstufung für Deutsche Post auf "Buy" mit einem Kursziel von 67 Euro belassen. Analyst William Fitzalan Howard widmete sich in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie den Transporttrends im November. Neue Corona-Einschränkungen sowie die Omikron-Variante des Virus bedrohten die Erholung des Luftverkehrs. Weitere Lockdown-Maßnahmen in anderen europäischen Staaten würden indes die Paketvolumina ähnlich wie im Vorjahr antreiben.
Die Aktie der Deutschen Post ist mit dem heutigen Kursrückgang allerdings angeschlagen. Sie ist unter die wichtige 200-Tage-Linie zurückgerutscht. Nun gilt es, das Oktobertief bei 51,43 Euro zu verteidigen. Die mittel- bis langfristigen Aussichten für die Deutsche Post bleiben aber gut.
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