Die Deutsche Post zieht ihre Prognose für 2020 in der Corona-Krise zurück. Durch die Pandemie sei die weltwirtschaftliche Entwicklung nicht absehbar, teilte der DAX-Konzern am Dienstagabend in Bonn mit. Der Konzern will eine neue Prognose bekanntgeben, wenn "eine Stabilisierung der Entwicklungen in den wichtigsten Volkswirtschaften absehbar ist". Die Mittelfristprognose von einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von mindestens 5,3 Milliarden Euro im Jahr 2022 bestätigt der Konzern.
Das vorläufige EBIT für das erste Quartal betrug rund 590 Millionen Euro, hieß es weiter. Im März habe die Pandemie mit 150 Millionen Euro aufs Ergebnis gedrückt. Im Februar lag die Belastung bei rund 50 Millionen Euro. Am 12. Mai will der Konzern ausführliche Zahlen veröffentlichen.
Die Hauptversammlung, geplant für den 13. Mai, verschiebt der Konzern auf ein unbekanntes Datum. Der Dividendenvorschlag bleibt bei 1,25 Euro pro Aktie. Die Zahlung werde sich aber durch die spätere Hauptversammlung verschieben, hieß es.
Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Einstufung für Deutsche Post nach den vorläufigen Quartalszahlen auf "Market-Perform" mit einem Kursziel von 26 Euro belassen. Unter anderem dank des besser als erwartet gelaufenen Expressgeschäfts sei das operative Ergebnis (EBIT) des Logistikkonzerns im Vergleich zu seinen Erwartungen recht positiv ausgefallen, schrieb Analyst Daniel Roeska in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Dass die Bonner zudem ihre Prognose für 2020 zurückgezogen haben, sei angesichts der aktuellen Virus-Krise keine große Überraschung.
Die Aktie der Post hat sich im Zuge der Erholung an den Märkten von ihren jünfsten Tiefs deutlich lösen können. DER AKTIONÄR hat das Papier vor Kurzem zum Kauf empfohlen. Die jünsten Ergebnisse bestätigen die positive Einschätzung des AKTIONÄR. Anleger lassen die Gewinne weiter laufen.
Mit Material von dpa-AFX
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