Morgen, am 9. November, ist es wieder soweit. Die Deutsche Bank lädt zu ihrem traditionellen Investorentag. Erwartet werden nicht nur tiefere Einblicke in das laufende Geschäft, sondern auch eine Erhöhung der Ziele des Investmentbankings. Auf sich Anleger noch einstellen können, lesen Sie hier.
In den Fokus der Experten dürfte die konzerneigene Bad Bank rücken. Zwar läuft gerade das Handelsgeschäft im Investmentbanking mehr als ordentlich. Aber gerade aus diesem Segment stammt wohl ausgerechnet der Großteil der Vermögenswerte in der Abbaueinheit. Die Bad Bank soll also wertvolles Eigenkapital freisetzen, da sich das Finanzinstitut aus verschiedenen Geschäftsbereichen wie dem internationalen Aktienhandel zurückgezogen hat.
Milliardenverlust bis 2022
Nach der Finanzkrise gelang es der Deutschen Bank schon einmal mit einem derartigen Vehikel 8,5 Milliarden Euro Eigenkapital freizusetzen. Die dafür notwendigen Verluste beliefen sich jedoch auch auf rund 13 Milliarden Euro. Analysten erwarten nun, dass es diesmal bis 2022 zu Verlusten von 8,4 Milliarden Euro kommt. Allerdings geht es nun laut Bankangaben darum, das Geschäftsmodell insgesamt mehr zu fokussieren. Direkt Eigenkapital soll nicht freigesetzt werden.
In der Bad Bank lagen laut Stand Dezember 2019 250 Milliarden Euro, die zur Hälfte aus dem Aktien- und Hedgefonds-Geschäft und zur anderen Hälfte aus Zins- und Anleihederivaten stammten. Das Aktien- und Hedgefonds-Geschäft hat man bereits weitgehend verkauft, womit die Bad Bank per Ende Oktober auf rund 89 Milliarden Euro geschrumpft ist. Der größte Rest dürfte also aus Zinsderivaten und Anleihen bestehen, ein Geschäft, das die Bank im Kerngeschäft eigentlich weiterführt.
Trotz des Rücksetzers ist die Marke von zehn Euro in greifbare Nähe gerückt. Sie sollte in den kommenden Wochen bis Weihnachten fallen. Der Investorentag morgen könnte mehr Einblicke in die aktuelle Entwicklung bringen und sollte daher für Impulse sorgen. Mutige können weiter zugreifen, alle anderen beachten den Stopp bei 6,50 Euro.