Konjunktursensible Aktien erleben seit Anfang November eine Megarallye an der Börse. Dazu gehören auch Banktitel in Europa und in den USA. Gerade jene Institute, die im herkömmlichen Kreditgeschäft eine starke Stellung haben, würden von einer Konjunkturerholung im kommenden Jahr kräftig profitieren. Dazu gehört auch die Bank of America.
Im laufenden Jahr hat die Bank für faule Kredite rund 20 Milliarden Dollar in der Risikovorsorge zurückgestellt. Das entspricht 0,6 Prozent aller vergebenen Darlehen und ist etwas mehr als der Durchschnitt der Peers von 0,5 Prozent. Der Anteil der notleidenden Kredite am Gesamtportfolio macht zudem nur 0,2 Prozent aus, wohingegen die Konkurrenten durchschnittlich bei 0,3 Prozent liegen.
Überraschung in 2021 möglich
Die Bank ist somit eher konservativ unterwegs bei der Beurteilung der möglichen Ausfälle im Retailgeschäft. Das ist ein gutes Zeichen, zumal ein Teil der Rückstellungen im kommenden Jahr für Dividenden oder Aktienrückkäufe wieder ausgeschüttet werden könnte. Das wäre dann der Fall, wenn es doch nicht zu einer Pleitewelle in der Wirtschaft kommt, da die Regierung mit Hilfsmaßnahmen massiv gegensteuert. Der neue US-Präsident Joe Biden hat in der Tat schon ein großes Konjunkturprogramm in Planung.
Die Aktie steht nach wie vor an einer wichtigen Weggabelung: Werden die Widerstände bei 30,14 und 31,17 Dollar geknackt, dann rückt der Abwärtstrend vom Frühjahr bei 33,70 Dollar in den Fokus. Wird die Linie nachhaltig überwunden, wäre das ein starkes Kaufsignal. DER AKTIONÄR setzt seit zwei Wochen auf den Wert und hat ein Ziel von 32,00 Euro ausgegeben. Anleger sollten den Stopp bei 15,50 Euro beachten.