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12.04.2022 Carsten Kaletta

Deutsche Bank und Commerzbank und der ominöse Verkäufer: Die Katze ist aus dem Sack

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Deutsche Bank

Seit gestern rätselt die Anlegergemeinde, wer hinter den jüngst bekannt gewordenen Anteilsverkäufen in Milliardenhöhe bei der Deutschen Bank und der Commerzbank stecken könnte (DER AKTIONÄR berichtete). Beide Banken-Titel haben seitdem gehörige Kursverluste hinnehmen müssen. Nun ist das Geheimnis gelüftet worden.

Die US-Investmentfirma Capital Group steigt Insidern zufolge als Anteilseigner der Deutschen Bank und der Commerzbank aus. Das Unternehmen stecke hinter den Verkäufen, berichtete Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Wie die Nachrichtenagentur nach einem Einblick in die Angebotsdokumente weiter ausführt, veräußerte der Investor rund 116 Millionen Anteilscheine der Deutschen Bank zu je 10,98 Euro und rund 72,5 Millionen Papiere der Commerzbank zu je 6,55 Euro. Damit brachte das Deutsche-Bank-Paket dem Investor etwa 1,27 Milliarden Euro ein. Für die Commerzbank-Aktien bekam er insgesamt rund 475 Millionen Euro. Abgewickelt wurden die Geschäfte über die Investmentbank Morgan Stanley.

Zuvor hatte die Capital Group noch mehr als fünf Prozent der Deutsche-Bank-Anteile besessen. Bei der Commerzbank war sie mit mehr als drei Prozent beteiligt. Erst vor wenigen Wochen hatte das Unternehmen Anteile der britischen Bank Barclays für 900 Millionen Pfund (1,1 Milliarden Euro) verkauft.

Die Deutsche Bank verliert am Dienstag  8,6 Prozent auf 10,90 Euro, die im MDAX gelistete Commerzbank verzeichnet Abgaben in Höhe von rund acht Prozent auf 6,45 Euro.

Allerdings hatten sich die Kurse der Geldhäuser seit Jahresbeginn erheblich besser entwickelt als der breite Markt. Das lag vor allem an den Signalen der US-Notenbank, die Leitzinsen wegen der hohen Inflation noch schneller und stärker anzuheben als erwartet. Die gestiegenen Aussichten auf noch raschere Zinswende sorgte für steigende Renditen an den Anleihemärkten. Vor allem im Anleihen- und Kreditgeschäft verdienen die Banken bei steigenden Marktzinsen mehr.

Deutsche Bank (WKN: 514000)
Commerzbank (WKN: CBK100)

Trotz der Verkäufe und der damit einhergehenden Kursverluste sollten Anleger erstmal die Ruhe bewahren. Bei der Commerzbank beträgt der Stoppkurs 5,10 Euro, bei der Deutschen Bank 8,10 Euro. Wer investiert ist, bleibt dabei. Mutige können vor der EZB-Sitzung am Donnerstag eine erste Position aufbauen.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

Aktien der Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot und im Hebel-Depot.

(Mit Material von dpa-AfX)

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