Der Druck auf die EZB vor der nächsten Sitzung am Donnerstag, dem 14. April, steigt. Denn die Inflation hat im März mit 7,5 Prozent für die Eurozone einen neuen Rekordwert erreicht. Bankaktien könnte eine geldpolitische Wende helfen, denn in den USA steigen die Zinsen bereits. Die Commerzbank steht zudem vor wichtigen Marken.
Nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs schien eine Zinswende in der Eurozone vom Tisch. Die EZB kann sich dem Druck der Öffentlichkeit aber nicht ewig entziehen, die Inflationsrate hat mit 7,5 Prozent einen neuen Rekord im Währungsraum erreicht. Das Anleihekaufprogramm könnte somit früher als gedacht enden, der Einlagesatz steigen. Damit würde die Notenbank alle Experten überraschen.
Die Commerzbank-Aktie könnte von Spekulation, dass es nun doch schneller als gedacht positive Vorzeichen bei den Leitzinsen gibt, profitieren. Auf Sicht der letzten Tage zeigte sich die Notierung hingegen volatil.
Nun hat die US-Investmentbank Morgan Stanley ihre Einschätzung überarbeitet. Das Kursziel wurde zwar von 11,70 auf 10,70 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf „Overweight“ belassen. Die Commerzbank-Aktie bleibe von den in Mittel- und Osteuropa agierenden Geldhäusern ihr Favorit, schrieb Analystin Izabel Dobreva. Allerdings zeichne sich aufgrund eines starken Engagements der Bank im deutschen Mittelstand ein schwächeres Wachstum bei der Kreditvergabe ab.
Nachdem der Kurs diese Woche unter die 100-Tage-Linie bei 7,23 Euro rutschte, bietet nun die 200-Tage-Linie um 6,50 Euro die nächste Haltelinie. Auf dem Weg nach oben wäre wieder die Marke von sieben Euro wichtig. Die kommende Woche dürfte gleichbleibend volatil bleiben, allerdings wächst die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB restriktiver wird. Davon würde die Commerzbank über ihr großes Kreditgeschäft in höherem Maße partizipieren können.
Galoppierende Inflation und hohe Unsicherheit prägen derzeit die Börsen. Anleger diversifizieren ihr Depot und kaufen Aktien, die damit besser als andere zurechtkommen. Die Commerzbank ist ein Kauf, Stopp bei 5,10 Euro.
Mit Material von dpa-AFX.
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