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Deutsche Bank: Mehr als zwei Milliarden Dollar für Donald Trump

Deutsche Bank: Mehr als zwei Milliarden Dollar für Donald Trump
Foto: Börsenmedien AG
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Nikolas Kessler 20.03.2019 Nikolas Kessler

Wegen der möglichen Verwicklung in Geldwäscheaktivitäten steht die Deutsche Bank auch in den USA unter Beobachtung. Hinzu kommen die engen Geschäftsbeziehungen mit Donald Trump, für die sich inzwischen auch der Bankenausschuss des Kongresses und die New Yorker Staatsanwaltschaft interessieren. Die New York Times (NYT) hat diese Beziehung nun in einer spannenden Reportage unter die Lupe genommen.

Demnach hat die Großbank dem früheren Immobilien-Tycoon und heutigen US-Präsidenten über einem Zeitraum von 20 Jahren mehr als zwei Milliarden Dollar geliehen. Der Großteil ist davon ist in exklusive Bauprojekte geflossen.

So weit, so ungewöhnlich – hätte die Bank bei der Kreditvergabe nicht immer wieder Alarmsignale großzügig ignoriert. Die umfangreiche NYT-Reportage nennt mehrere Fälle, in denen Trump falsche Angaben zur Höhe seines Vermögens gemacht haben soll. In anderen Fällen sei der Wert von Immobilen bis zu 70 Prozent zu hoch angesetzt worden. Obwohl dies von den Mitarbeitern der Bank entdeckt wurde, wurden die Kredite bewilligt. Andere Großbanken hatten da schon längst sämtliche Beziehungen zu dem streitbaren Unternehmer gekappt.

Selbst ein gründlich gescheiterter Anleiheverkauf, der Deutsche-Bank-Kunden hohe Verluste eingebrockt hat, oder ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen Trump und der Deutschen Bank konnte die Beziehung nicht nachhaltig stören. Bereits kurz nach der Beilegung des Konflikts wollte Trump wieder einen Kredit von der Deutschen Bank – und bekam ihn auch. Besonders kurios: Einen Teil des geliehenen Geldes nutze er offenbar, um offene Forderungen des Instituts aus dem vorhergegangenen Rechtsstreit zu begleichen.

Spätes Ende könnte sich rächen

Erst Anfang 2016, als Trump bereits im Rennen um die US-Präsidentschaft war, ging die Beziehung in die Brüche. Ein Kreditantrag für seinen Golfclub im schottischen Turnberry wurde vom Top-Management in Frankfurt abgelehnt. Der Grund: Sollte es zum Zahlungsausfall kommen, müsste man womöglich versuchen, das Privatvermögen eines US-Präsidenten zu pfänden – oder Abschreibungen in Kauf nehmen.

Während die Deutsche Bank anschließend versuchte, die Umstände der engen Verstrickung mit Trump zu rekonstruieren, wollte man das Thema öffentlich so klein wie möglich halten. Dies sei so weit gegangen, dass Mitarbeiter angehalten wurden, den Namen „Trump“ nicht mehr zu erwähnen. Nichtsdestotrotz untersuchen inzwischen der Bankenausschuss des US-Repräsentantenhauses sowie die Staatsanwaltschaft New York die Beziehung zwischen Trump und der Deutschen Bank. Laut Insidern soll das Institut in Kürze umfangreiche Unterlagen zu den entsprechenden Geschäften vorlegen.  

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Aktie unter Druck – Watchlist

Während hierzulande derzeit eine mögliche Fusion mit der Commerzbank das beherrschende Thema ist, sorgt die NYT-Reportage zumindest für Stirnrunzeln über die Kreditvergabepraxis. Zudem gibt es Befürchtungen, die Bank könnte noch weiter in die politische Schlammschlacht in den USA gezogen werden. In dieser Gemengelage geht es für die Aktie am Mittwoch um rund drei Prozent bergab, die Gewinne vom Wochenanfang sind damit bereits wieder Geschichte. DER AKTIONÄR bleibt an der Seitenlinie.

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