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Deutsche Bank: Frontalangriff auf Paypal und Adyen

Deutsche Bank: Frontalangriff auf Paypal und Adyen
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Fabian Strebin 25.02.2021 Fabian Strebin

Während viele Banken - gerade in Europa - nach der Finanzkrise nach einem neuen  Geschäftsmodell suchten, gingen einige Unternehmen mit der Zahlungsabwicklung im Internet an den Start. Neue Technologiefirmen wie Adyen oder Stripe stehen beim E-Commerce an der ersten Stelle der Wertschöpfungskette. Die Deutsche Bank konnte bisher in diesem Bereich nicht konkurrieren. Das soll sich nun ändern.

Zukunftsträchtige Töchter und Beteiligungen in diesem Segment verkaufte die Deutsche Bank bereits vor Jahren. Schon 2002 wurde die Tochter Easycash veräußert, 2012 die Deutsche Card Services verkauft und 2017 stieß man dann die Beteiligung am Finanzdienstleister Concardis ab. Dass das ein Fehler war, zeigt spätestens die Coronakrise: Da der stationäre Handel häufig geschlossen ist, profitieren Firmen wie Adyen und Paypal massiv, die Zahlungen online abwickeln.

Alles bis auf Akzeptanzanbieter

„Bis auf die Akzeptanz von Zahlungen bilden wir von der Kreditkartenausgabe bis hin zur Zahlungsabwicklung im Hintergrund bereits alle Teile der Wertschöpfungskette im Zahlungsverkehr ab. Diese Lücke wollen wir nun schließen“, sagt Ole Matthiessen, Leiter Cash-Management der Unternehmenskundensparte der Deutschen Bank, dem Handelsblatt. Dabei verfolgt die Bank eine Doppelstrategie.

Vorteil gegenüber Newcomern?

Zum einen will man im E-Commerce Fuß fassen und den anderen Anbietern Marktanteile abnehmen. Und andererseits sollen Kunden gewonnen werden, die erst in den Markt einsteigen und noch keinen Partner für die Zahlungsabwicklung haben. Kilian Thalhammer, der den Bereich Merchant Solutions leitet und 2020 von Wirecard kam, will durch gute Konditionen und Zusatzangebote aus dem klassischen Bankingbereich punkten. Das sagte er gegenüber dem Handelsblatt.

Netzwerkeffekt als Vorteil

Normalerweise sind an einer Kartenzahlung die Bank des Käufers, die des Händlers, und das dahinterstehende Kartenzahlungssystem beteiligt. Bei allen fallen Gebühren an. „Wenn sowohl der Käufer wie auch der Händler Kunde bei uns ist, fällt ein Teil der Gebühren weg“, sagt Thalhammer.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Es ist ein ehrgeiziger Plan im Markt mit mobilen Zahlungen noch eine Rolle zu spielen. Die Deutsche Bank hat hier vor Jahren strategische Fehler begangen, die sich jetzt nur schwer ausbügeln lassen. Klar ist es besser, jetzt als nie etwas anzustoßen. Im laufenden Jahr soll eine Milliarde Euro im Bereich Merchant Solutions erlöst werden, das ist für die Deutsche Bank sehr ambitioniert, im Vergleich zu Konkurrenten wie Adyen aber wenig.

Die Aktie profitiert weiter von der Zinsentwicklung in den USA und hat gestern auf Schlusskurbasis die Marke von 10 Euro überschritten. Diese gilt es zu halten. Positiv wäre, wenn die Notierung mit zweistelligen Kursen aus der Woche geht. Interessierte Anleger warten ab, ob die Marke hält. Wer bereits an Bord ist, bleibt dabei.

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