Am Ende hat es die Börse nicht so ganz überzeugt. Der Investorentag der Deutschen Bank am Mittwoch war aufwendig inszeniert und überraschte mit vielen Details. Der Aktienkurs zeigte dann aber eine ganz andere Entwicklung. Auch die Meinung der Analysten hat sich nicht merklich aufgehellt.
So hat das Analysehaus RBC das Kursziel für die Deutsche-Bank-Aktie nach dem jüngsten Kapitalmarkttag von 9,00 auf 10,00 Euro angehoben, aber die Einstufung auf "Underperform" belassen. Angesichts der Abhängigkeit des Finanzinstituts vom Investment Banking sei die Prognostizierbarkeit, was die längerfristige Ergebnisentwicklung betreffe, gering, schrieb Analystin Anke Reingen. Zugleich lobte sie dagegen die Kostenkontrolle, weshalb sie das Kursziel anhob.
Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für das Papier nach dem Investorentag von 7,50 auf 8,50 Euro angehoben und die Einstufung auf "Neutral" belassen. Es habe viele hilfreiche Informationen gegeben, was die Bank insgesamt und ihre Sparten betrifft, so Analyst Kian Abouhossein. Der Fokus bei dem Bankhaus bleibe auf den Kosten und der operativen Effizienz. Er erhöhte seine Gewinnschätzungen je Aktie für 2020 und 2022, wenngleich er sie für 2021 senkte.
Die wieder gestiegene Abhängigkeit vom Investment Banking ist augenscheinlich und wird vom Markt als Problem betrachtet. Allerdings könnte die gute Geschäftslage dort länger als gedacht anhalten, wie die gestrigen EZB-Beschlüsse zeigen. Gegen die Zinsflaute kann die Deutsche Bank ohnehin nur an wenigen Stellschrauben drehen. Abzuwarten bleibt, ob im Handelsgeschäft tatsächlich Marktanteile dauerhaft zurückgewonnen wurden.
DER AKTIONÄR bleibt für die Aktie mittelfristig optimistisch gestimmt. Das positive Sentiment für die Branche sollte im kommenden Jahr anhalten, der Stopp wurde bei 6,50 Euro platziert.
Mit Material von dpa-AFX.