Für Anleger ist die Diskussion über eine Kapitalerhöhung bei der Deutschen Bank leider nichts Neues. Seit der Finanzkrise 2008 hat das Finanzinstitut die Aktionäre wiederholt um Geld gebeten und dann Milliarden verbrannt. Durch die Corona-Pandemie stieg die Sorge für eine erneute Kapitalspritze wieder an. Doch der Vorstand winkt ab.
„Wir haben genügend Kapital, um schwere Wirtschaftskrisen durchzustehen“, sagte Stuart Lewis im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Er verantwortet bei der Deutschen Bank im Vorstand den Bereich Risikomanagement. Die derzeit absehbaren Belastungen werde die Deutsche Bank wegstecken können, ohne die Eigenkapitalbasis übermäßig zu schwächen.
Zwar betonte er wie bereits andere Vorstände, dass die harte Kernkapitalquote von 12,5 Prozent „vorübergehend geringfügig“ unterschritten werde. Operativ laufe es aber. „Im zweiten Quartal entwickelt sich das Geschäft weiterhin ordentlich“.
Positiv wirkt sich anscheinend nun der Fokus des Geschäfts auf Deutschland aus. Lewis sagt: „Zum Glück liegen fast 50 Prozent unseres Kreditbuchs in Deutschland, das diese Krise besser meistert als fast alle anderen Länder. Das kommt auch uns zugute.“ Trotzdem wird die Deutsche Bank im zweiten Quartal nach Aussage des Vorstands weitere 800 Millionen Euro für mögliche Kreditausfälle zurückstellen.
Nachdem es neue Impulse von der Fed aus den USA gibt, steigt die Aktie bereits vorbörslich wieder kräftig. Mutig Anleger springen auf den Zug auf und beachten den Stopp bei 6,00 Euro. Die Bank dürfte bei fallenden wie steigenden Märkten im Handelsgeschäft profitieren.