Die Aktie der Deutschen Bank korrigiert heute. Schuld daran sind schwache Vorgaben des Gesamtmarktes, befürchtet wird eine zweite Welle der Corona-Pandemie in China. Dabei gibt es bei der Bank eigentlich gute Nachrichten, denn der Konzernumbau kommt trotz der Krise weiter voran.
Bereits vergangene Woche gab das Geldhaus bekannt, dass das internationale Privatkundengeschäft mit dem Wealthmanagement zusammengelegt werden soll. DER AKTIONÄR berichtete. Nun ist nach Informationen des Handelsblatt durchgesickert, dass dadurch 100 Millionen Euro gespart werden sollen.
„Dabei geht es um zusätzliche Kostensenkungen, die über die Einsparungen hinausgehen, die am Investorentag im Dezember angekündigt wurden“, sagte eine mit dem Sachverhalt vertraute Person gegenüber dem Handelsblatt. Eine Sprecherin des Instituts wollte sich dazu nicht äußern. Bereits bei Verkündung der Zahlen zum ersten Quartal hatte der Vorstand angedeutet, dass man weitere Kosten senken wolle. Laut Finanzkreisen könnten durch die Zusammenlegung der Segmente Doppelstrukturen beispielsweise im Management oder bei den Infrastrukturfunktionen beseitigt werden.
Beschlossen ist bereits der Wegfall von 340 der 4.000 Jobs in der Unternehmerbank. Hintergrund ist hier auch die Integration der Firmenkundensparte der Postbank in die Unternehmerbank der Deutschen Bank. Nachgedacht wird auch über neue Filialkonzepte, vor allem eine Zusammenlegung einzelner Filialen von Deutscher Bank und Postbank.
Die Aktie der Deutschen Bank bliebt ein heißes Eisen, obwohl der Konzernumbau trotz Corona gut vorankommt und zusätzliche Einsparpotenziale gehoben werden. Ob es CEO Christian Sewing am Ende schafft, trotz der Pandemie die Ziele zu erreichen, bleibt aber ungewiss. Das wird auch stark davon abhängen, ob es zu einer zweiten Welle kommt. In China wurde diese Angst durch mehrere Neuinfektionen vergangene Woche geschürt.
Mutige können dennoch den Rücksetzer zum Nachkaufen nutzen und beachten den Stopp bei 6,00 Euro.
Wer im Frühjahr den Turbo-Call mit der WKN CL9 VJC gekauft hat, sollte den Stopp bei 2,30 Euro beachten. DER AKTIONÄR hatte bereits länger empfohlen, die Hälfte der Position glatt zu stellen.