Bei der Deutschen Bank ist das offensichtlichste Zugpferd derzeit das Handelsgeschäft im Investmentbanking. Doch der Konzernumbau dauert an. Nun gibt es einen weiteren Meilenstein, denn die Privatkundenbank wird neu strukturiert. Nach gestrigen Verlusten zieht die Aktie heute auch wieder an.
Die Privatkundenbank ist einer der vier Bereiche, die die Kernbank umfasst. Allerdings liegen hier wohl die größten Herausforderungen was die Profitabilität angeht. Denn die jahrelangen Niedrigzinsen schlagen deutlich zu Buche. Nun ordnet die Deutsche Bank den internationalen Teil des Segments neu.
Das Geschäft mit Vermögenskunden sowie das internationale Geschäft mit Privat- und Firmenkunden wird zusammengeführt. Dadurch sollen Kosten gespart werden. Bis zum Ende des Umbaus 2022 sollen es alleine im Privatkundengeschäft 1,40 Milliarden Euro sein, die neue Sparte heißt dann Internationale Privatkundenbank. Claudio de Sanctis wird neuer Chef, der das weltweite Wealth Management verantwortet.
„Dies ist der nächste Schritt in der Transformation der Privatkundenbank, die wir im Juli 2019 angekündigt haben“, sagte Vize-Bankchef Karl von Rohr. In Deutschland wurde im Mai das Privatkundengeschäft durch die Fusion der DB Privat- und Firmenkundenbank AG mit dem Konzern verschlankt. In der neu geschaffenen Internationalen Privatkundenbank betreut die Bank weltweit 3,5 Millionen Kunden und erwirtschaftet Erträge von rund drei Milliarden Euro pro Jahr.
Trotz Corona geht der Konzernumbau bei der Deutschen Bank konsequent weiter. Gut so. Die Aktie notiert vorbörsliche heute im Plus und hängt auch den Gesamtmarkt ab. Nach deutlichen Kursverlusten gestern könnte damit eine Stabilisierung gelingen. Wer noch nicht investiert ist, kann den Rücksetzer zum Einstieg nutzen. Das Kursziel liegt bei 11,00 Euro, ein Stopp sollte bei 6,00 Euro platziert werden.