Die Deutsche Bank hat in der Vorwoche mit Erwägungen über die Gründung einer milliardenschweren Bad Bank sowie Einschnitten im internationalen Investment-Banking für Schlagzeilen gesorgt. Das hat inzwischen auch das Interesse der US-Aufseher geweckt. Laut Medienberichten fordern Vertreter der US-Notenbank Fed eine Erklärung – sie fürchten Unsicherheiten für das US-Portfolio der Bank.
Fed-Vertreter seien besorgt gewesen, als sie von den Plänen erfahren haben, berichtet die Financial Time (FT) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. „Es gibt viele Gerüchte über den Umfang der Einschnitte, die die Bank plant,“ zitiert das Blatt einen der Insider. Die Fed wolle von Frankfurt wissen, wie sich dies auf das US-Geschäft auswirken wird.
Der Grund: Die US-Tochter der Deutschen Bank steht unter strenger Beobachtung der Notenbank, nachdem sie im vergangenen Jahr den Stresstest nicht bestanden hatte. So darf die Sparte ohne Zustimmung der Fed beispielsweise keine Zahlungen an die Muttergesellschaft tätigen.
Im Zuge einer strategischen Neuausrichtung erwägt die Deutsche Bank, Assets im Wert von bis zu 50 Milliarden Euro in eine Bad Bank auszulagern. Zudem könnten große Teil des Handelsgeschäfts gestrichen werden – vor allem die umstrittenen Aktivitäten in den USA stünden dabei weit oben auf der Streichliste von Vorstandschef Christian Sewing (DER AKTIONÄR berichtete).
Auf der Watchlist
Die konkreter werdenden Umbaupläne haben in der vergangenen Woche für Kursfantasie gesorgt. Einen Teil der Gewinne musste die Aktie seitdem allerdings wieder abgeben. Alleine am heutigen Montag verlieren die Papiere der Deutschen Bank rund 1,7 Prozent. Das Chartbild präsentiert sich damit unverändert schwach. Aktie meiden!