Es ist am heutigen Morgen sogar das Top-Thema auf der Homepage des Spiegels: „Gaspreise steigen kräftig“. Darin wird dargelegt, dass es für die deutschen Verbraucher wieder einmal deutlich teurer werden dürfte. Diese Entwicklung spielt natürlich dem weltgrößten Gasproduzenten Gazprom in die Karten.
In dem Artikel werden die Gründe für die gestiegenen Gaspreise aufgezählt. Neben dem höheren Ölpreisniveau und dem trockenen Sommer, der dazu geführt hat, dass weniger Kohle über die Flüsse transportiert werden konnte (wodurch nun vermehrt Energie aus Gas gewonnen werde muss), gibt es noch einen weiteren Punkt: die steigende Nachfrage aus Asien. Und hierbei muss bedacht werden, dass die mit Spannung erwartete China-Pipeline des russischen Weltmarktführers noch gar nicht in Betrieb genommen wurde (wobei für die Belieferung Chinas auch neue Vorkommen in Sibirien genutzt werden sollen).
Doch nicht nur in Deutschland legen die Gaspreise zu. Der börsengehandelte Gaspreis (Henry Hub) hat ein neues Mehrjahreshoch markiert (siehe Chart). Allerdings gab es in der Vergangenheit bereits mehrere Male derartig starke Anstiege, die aber meist nicht von längerer Dauer waren.
Keine überschwänglichen Erwartungen
Ohnehin sollten Anleger im Hinterkopf behalten, dass der von den Versorgern festgelegte Gaspreis für Gazprom selbst wenig Einfluss hat. Und auch der an der Börse ermittelte Preis spielt für den russischen Energieriesen nicht die einzig entscheidende Rolle. Denn Gazprom hat bei vielen Lieferverträgen den Preis oftmals über Jahre hinaus fix vereinbart, wodurch beide Seiten Planungssicherheit haben. Zudem gibt es bei zahlreichen Liefervereinbarungen eine Kopplung an den Ölpreis.
Attraktiv für mutige Anleger
Nichtsdestotrotz sind die steigenden Gaspreise für Gazprom natürlich positiv zu werten. Die Aussichten für die extrem günstig bewertete Aktie bleiben nach wie vor gut. Mutige können hier weiter zugreifen. Der Stoppkurs sollte bei 3,50 Euro belassen werden.