Nun ist es amtlich: Delivery Hero will noch in diesem Jahr Talabat an die Börse bringen. Zu diesem Zweck sollen zunächst 15 Prozent der Nahost-Tochter an der Börse in Dubai gelistet werden. DER AKTIONÄR gibt einen Einblick in die Hintergründe des fulminanten Börsengangs.
Talabat wird in zwei Tranchen an die Börse gebracht. Die Zeichnungsfrist für den Börsengang beginnt am 19. November 2024 und endet für Investoren der ersten Tranche am 27. November, während sie für Investoren der zweiten Tranche am 28. November abschließt. Die erste Tranche ist für alle Investoren geöffnet, die eine National Investor Number (NIN) beim Dubai Financial Market besitzen. Diese Tranche umfasst fünf Prozent der angebotenen Aktien, was 174.661.805 Stück entspricht. Wer in der ersten Tranche dabei ist, muss mindestens für 5000 AED (1275 Euro) Aktien kaufen.
Die zweite Tranche, die die restlichen 95 Prozent der Aktien ausmacht, ist ausschließlich institutionellen Investoren vorbehalten. Wer hier zugreift, muss mindestens fünf Millionen AED (1,27 Millionen Euro) investieren. Aus den beiden Tranchen errechnet sich dann der endgültige Angebotspreis, dieser wird dann am 29. November veröffentlicht. Die Börsennotierung ist schließlich für den 10. Dezember geplant.
Enormer Unternehmenswert
Das Analysehaus Jefferies hat für Talabat eine beeindruckende Marktkapitalisierung von 12,9 bis 15,1 Milliarden Euro errechnet – damit würde die Tochter den Wert des Mutterkonzerns bei weitem übertreffen. Doch diese Bewertung kommt nicht von Ungefähr: Talabat kann mit starken Unternehmenszahlen überzeugen. Allein im Zeitraum vom 1. Januar bis 29. September 2024 erreichte das Bruttowarenvolumen (GMV) 19,8 Milliarden AED (etwa 4,95 Milliarden Euro), mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 51 Prozent seit 2015. Das Unternehmen erwirtschaftete in diesem Zeitraum ein EBITDA von 1,3 Milliarden AED (325 Millionen Euro), was im Verhältnis zum GMV zu einer EBITDA-Marge von beachtlichen 6,7 Prozent führt. Damit liegt Talabat deutlich über Wettbewerbern wie Uber Eats oder Just Eat Takeaway, die lediglich Margen von 3,7 Prozent beziehungsweise negative Werte von minus 2,5 Prozent aufweisen.
Es war schon länger bekannt, dass Delivery Hero einige Perlen im Portfolio hat – ein Grund, warum der Aktienkurs nach der Ankündigung des geplanten Börsengangs stark angestiegen ist. In letzter Zeit gab es jedoch von der Unternehmensführung weniger Neuigkeiten zur bevorstehenden Notierung der Nahost-Tochter Talabat, was die Euphorie unter den Anlegern etwas gedämpft hat und sich auch im aktuellen Chartbild widerspiegelt. Die jüngsten Nachrichten dürften jedoch neuen Schwung in die Aktie bringen und für frische Impulse sorgen!