Die Aktien von Delivery Hero befinden sich am Donnerstagnachmittag mit einem Plus von mehr als vier Prozent an der Spitze des MDAX. Eine positive Studie der Schweizer Großbank UBS sorgte für eine leichte Stabilisierung, nachdem Analyst Jo Barnet-Lamb seine Kaufempfehlung erneuert und ein Kursziel von 45 Euro ausgesprochen hatte.
Daten für die Transaktionsvolumina von Essenslieferungen in Südkorea belegten für den Dezember eine Wachstumsbeschleunigung gegenüber den beiden Vormonaten, schrieb der UBS-Experte. Die Daten seien ein guter Indikator für das dortige Geschäft des Unternehmens. Zudem könnten Konkurrent Coupang und der 2021 übernommene Anbieter Woowa von den neuen Regulierungsmaßnahmen der südkoreanischen Regierung für E-Commerce-Unternehmen ausgenommen werden.
Der Anstieg am Donnerstag ist zwar ein kleiner Hoffnungsschimmer für die Bullen und verringert das Abwärtsmomentum ein wenig, doch aus charttechnischer Sicht verbessert sich die Lage dadurch vorerst nicht. Das wäre erst der Fall, wenn der Kurs über die 50-Tage-Linie bei 26,39 Euro ansteigt und optimalerweise sogar einen Handelstag über diesem Widerstand abschließt. Das daraus entstehende Kaufsignal könnte Delivery Hero zum ersten Mal seit langem neuen Schwung verleihen.
Bis das geschieht, bleiben jedoch die Bären am Drücker. Ein weiteres Allzeittief und das dadurch entstehende Verkaufssignal könnten den Abwärtstrend bei der Aktie sogar wieder beschleunigen.
Ein Tag macht keinen neuen Trend, lautet ein bekanntes Börsensprichwort. Dieses sollten sich Anleger bei der Delivery-Hero-Aktie zu Herzen nehmen und nicht aufgrund der Meinung eines einzelnen Analysten in das fallende Messer greifen. Ein Turnaround zeichnet sich derzeit sowohl fundamental als auch technisch nicht ab, weshalb DER AKTIONÄR weiterhin rät, viel Abstand zu halten.
mit Material von dpa-AFX