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Foto: ap/ dpa/ Boris Roessler
26.07.2024 Martin Mrowka

DAX schließt auf Tageshoch – Sartorius, Rheinmetall und Aixtron machen Freude, Thyssen nicht

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DAX

Der deutsche Aktienmarkt hat sich vor dem Wochenende erholt. Nach einem schwächeren Tagesstart bei gut 18.200 Punkten holte der DAX letztlich 200 Punkte auf. Rückenwind kam am Freitag-Nachmittag aus den USA, wo sich die meisten Tech-Aktien wieder erholten. In Deutschland standen einige Quartalszahlen im Fokus – mit Licht und Schatten.

Der DAX ging am Freitag 0,65 Prozent höher mit 18.417,55 Punkten aus dem Handel. Das bedeutet ein Wochenplus von 1,4 Prozent. Das Tageshoch lag mit 18.428 Zählern zuvor nur wenig höher. Dabei war der deutsche Leitindex tags zuvor im Sog schwacher US-Techaktien noch zeitweilig unter die Marke von 18.100 Punkten gerutscht.

Dafür, dass es mit den Technologie-Aktien in den USA in dieser Woche deutlich nach unten gegangen sei, habe sich der DAX ziemlich stabil präsentiert, konstatierte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Mit dieser Vorstellung blieben alle Optionen auf dem Tisch. Ein positiver Monatsausklang sowie ein positiver Start in den August erschienen weiterhin möglich.

Trotz der Erholung am Freitag bleiben die charttechnischen Signale für den DAX erst einmal durchwachsen. So war er in der auslaufenden Woche unter den Mitte Juni gestarteten Erholungstrend gefallen und hat diesen am Freitag lediglich von unten getestet. Der zuletzt ebenfalls schwache MDAX gewann am Freitag 0,66 Prozent auf 25.116,62 Punkte.

DAX (WKN: 846900)

DAX-Spitzenreiter waren zum Wochenschluss Sartorius-Aktien, die um sechseinhalb Prozent auf 243,30 Euro zulegten. Mit dem Kursanstieg zum Wochenschluss haben die Papiere der Göttinger auch die Kurslücke geschlossen, die vor einer Woche infolge einer abermaligen Senkung der Jahresziele aufgerissen worden war. Die Enttäuschung der Anleger über den neuen Ausblick hatte den Kurs wieder in Richtung der 200-Euro-Marke fallen lassen.

Für die Aktien von Rheinmetall ging es um 3,7 Prozent hoch. Der Rüstungskonzern und Autozulieferer gab einen Auftrag aus der Schweiz für Mörsermunition mit einem Wert im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich bekannt. Dies zog offenbar auch die Titel des Branchenkollegen Renk Group aus dem Nebenwerte-Index SDAX mit nach oben. "Die deutsche Rüstungsindustrie erlebt derzeit eine Sonderkonjunktur", konstatierte Börsenexperte Andreas Lipkow. 

Derweil zeigten sich Hensoldt nach Zahlen volatil – zuletzt verloren die Aktien 0,7 Prozent. Der Quartalsverlust des Rüstungselektronik-Konzerns falle deutlicher aus als avisiert, so Lipkow.

Die Papiere von Mercedes-Benz bewegten sich mit plus 0,1 Prozent kaum von der Stelle, nachdem sie anfangs abgerutscht waren. Der Autobauer dampfte seinen Ausblick für die Profitabilität der Pkw-Sparte angesichts einer Nachfrageflaute in China ein. Die Investoren dürften indes froh sein, dass die Stuttgarter im zweiten Quartal bei der Auto-Marge trotz des geringen Anteils an Top-Modellen wieder in den prozentual zweistelligen Bereich zurückgekehrt seien, schrieb Goldman-Analyst George Galliers.

Die Volkswagen-Nutzfahrzeugholding Traton konnte trotz des Absatzrückgangs im ersten Halbjahr den Umsatz und den operativen Gewinn steigern. Die zuletzt schwachen Aktien erholten sich im MDAX zeitweilig um fast drei Prozent, zum Schluss blieb ein bescheidenes Tagesplus von 0,7 Prozent.

Die jüngst etwas stabilisierten Titel von BASF büßten als DAX-Schlusslicht im Xetra-Handel 2,3 Prozent ein und markierten zeitweise den tiefsten Stand seit gut sechs Monaten. Der Chemiekonzern verzeichnete im zweiten Quartal einen überraschend deutlichen Umsatzrückgang. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) blieb ebenfalls etwas hinter den Erwartungen zurück. Die Zahlen seien nicht gerade inspirierend, kommentierte Warburg-Analyst Oliver Schwarz.

Beim Branchenkollegen Wacker Chemie aus dem MDAX stand nach einigen Kursausschlägen ein Rückgang um 7,8 Prozent zu Buche. Marktbeobachter sahen im Quartalsbericht Licht und Schatten. 

Lange waren die Aktien von Thyssenkrupp Index-Schlusslicht, konnten die rote Laterne zum Schluss mit minus 7,7 Prozent noch abgeben. Sie blieben damit nur wenig über dem Rekordtief aus dem März 2020. Der Industriekonzern wird nach dem schwachen zweiten Quartal für das laufende Geschäftsjahr noch pessimistischer. Händler sprachen von einer anhaltenden Enttäuschung.

Bester MDAX-Wert war am Freitag Aixtron mit einem Tagesplus von knapp fünf Prozent. Nach den Quartalszahlen haben sich Analysten geäußert, sehen etwa die gesenkten Umsatzziele für 2024 mit Blick auf die vergangenen Jahre mehr als erreichbar.

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(Mit Material von dpa-AFX)

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