Erst vor zehn Wochen hatte Thyssenkrupp seine Prognose gesenkt. Nun passt der Industrie-Konzern seine Prognosen für das Geschäftsjahr erneut nach unten an. Hintergrund seien die vorläufigen Ergebnisse für das dritte Quartal und die aktualisierte Hochrechnung für das Gesamtjahr, teilte der MDAX-Konzern mit. Die Aktie sackt auf ein neues 4-Jahres-Tief ab.
Der Industriekonzern Thyssenkrupp wird noch pessimistischer für das laufende Geschäftsjahr. Ausschlaggebend hierfür sei das anhaltend herausfordernde Marktumfeld, das unter anderem zu einem deutlichen Umsatzrückgang im laufenden Geschäftsjahr führe, hieß es in einer am Donnerstag-Abend verbreiteten Mitteilung des Unternehmens.
Eine kurzfristige Marktstabilisierung im laufenden Geschäftsjahr sei derzeit nicht absehbar. Die eingeleiteten Effizienzsteigerungs-Maßnahmen wirkten den negativen Entwicklungen des Marktes zwar erfolgreich entgegen, könnten diese aber nicht vollständig kompensieren. Thyssenkrupp hatte zuletzt Mitte Mai bei der Vorlage der Quartalszahlen seine Erwartungen gesenkt.
Für das Geschäftsjahr 2023/24 rechnet der Konzern nun mit einem Umsatzrückgang von sechs bis acht Prozent. Zuvor war Thyssenkrupp von einem Erlös unter dem Vorjahreswert ausgegangen. Beim bereinigten Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) dürfte ein Wert oberhalb von 500 Millionen Euro erreicht werden. Zuvor hatte es noch die Erwartung eines Ebit im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich gegeben.
Beim Free Cashflow (FCF) ohne Berücksichtigung von Übernahmen (M&A) rechnet Thyssenkrupp mit minus 100 Millionen Euro jetzt mit einem negativen Wert. Zuvor war der Konzern von einem Rückgang auf einen positiven(!) Wert im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich ausgegangen.
Die Thyssenkrupp-Aktie gehörte im Xetra-Handel noch zu den Tagessiegern im MDAX, gewann 2,5 Prozent auf 3,87 Euro. Im nachbörslichen Handel via Tradegate sackt die Aktie auf 3,61 Euro ab. Das ist das tiefste Niveau seit dem Corona-Crash im Frühjahr 2020.
Der erneute Schock mit der Anpassung der Jahresziele zeigt eindrücklich, dass die monatelangen Warnungen des AKTIONÄR nicht übertrieben waren. Die Thyssenkrupp-Aktie bleibt im Abwärtstrend und daher weiterhin kein Kauf!
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.